GDT Meinungsforum

Thema: Diskussion zu „Ethik in der Naturfotografie oder Bilder haben Wirkung“

  • Verfasser Nachricht
  • Verfasser:
    Andreas Trollmann
    (GDT-Mitglied)
    26.06.2018 um 19:38 Uhr
    Nachricht:
    Hallo zusammen,

    sicherlich haben einige schon die aktuelle GDT intern gelesen und hoffentlich auch unseren Leserbrief „Ethik in der Naturfotografie oder Bilder haben Wirkung“.

    Auf der MGV wurde über dieses Thema schon diskutiert. Da jedoch nicht alle daran teilnehmen konnten, würden wir hier gerne den Diskussionskreis erweitern.

    Was ist eure Meinung dazu?
    Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
    Wer könnte sich vorstellen in einer Arbeitsgruppe mitzuwirken und hat vielleicht sogar noch Erfahrung im aktiven Naturschutz oder ähnlichem?

    Schöne Grüße,
    Andreas Biber


  • Verfasser:
    Alexander Bischof
    (GDT-Mitglied)
    10.07.2018 um 16:22 Uhr
    Nachricht:
    „Für die Mitglieder der GDT hat die Achtung vor dem Leben bei der fotografischen Arbeit Vorrang. Darum verpflichten sich alle Mitglieder, die Naturschutz- und Jagdgesetze im In- und Ausland zu beachten.“

    Eine Idee wäre eventuell Listen mit den entsprechenden Gesetzen/Vorschriften und ggf. Links dazu zusammenzustellen. Für die Region D-A-CH sollte dies machbar sein, denke ich.

    Positiver Effekt hierbei wäre, dass man das eine oder andere Gesetz / Vorschrift kennen lernt von dessen Existenz man ggf. gar nichts wusste oder sich, wenn man es bereits kennt, mit den Details beschäftigt.


    Den Flyer finde ich sehr positiv
    www.bfn.de/fileadmin/BfN/ina/Dokumente/Tagungsdoku/2015/2015-Flyer_Ethik_Naturfotografie-neu.pdf

    Gut Licht!
    Alexander


  • Verfasser:
    Andreas Trollmann
    (GDT-Mitglied)
    20.07.2018 um 10:02 Uhr
    Nachricht:
    Hallo Alexander,

    tja leider scheint das Interesse zu dem Thema innerhalb der GDT nicht all zu groß zu sein.

    Für mich ist das Thema durch auch wenn leider schon wieder die nächste negative Schlagzeile die Runde macht:
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/fuer-gute-fotos-woelfe-angefuettert---wodurch-sie-ihre-natuerliche-scheu-verlieren-30957616?originalReferrer


    Schöne Grüße,

    Andreas


  • Verfasser:
    Alexander Bischof
    (GDT-Mitglied)
    20.07.2018 um 21:23 Uhr
    Nachricht:
    Hallo zusammen,

    ich wollte mich noch einmal intensiver mit dem Thema beschäftigen und meine Gedanken hierzu kundtun.

    Für mich sind die entscheidenden Grundlagen, wie bereits auch in der GDT intern 2/2018 genannt:
    Unsere Satzung:
    $ 2 Zweck
    Punkt 2 b)
    Förderung der Belange des Natur- und Umweltschutzes in der Allgemeinheit sowie Anregung der Öffentlichkeit dazu unter anderem durch Bereitstellung von PR-Fotos, Fotowanderausstellungen, der Veranstaltung von Vorträgen und Einrichtung geeigneter Diskussionsplattformen im Rahmen eines Naturfotofestivals.

    § 3 Besondere Ziele
    Punkt 1.
    Besonderes Ziel der GDT ist, zum Naturschutz, d.h. zur Erhaltung und/oder Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts beizutragen und die Allgemeinheit hierzu anzuregen

    Punkt 2.
    Für die Mitglieder der GDT hat die Achtung vor dem Leben bei der fotografischen Arbeit Vorrang. Darum verpflichten sich alle Mitglieder, die Naturschutz- und Jagdgesetze im In- und Ausland zu beachten.

    Ich denke, dass diese Punkte oben absolut richtig sind und jedes Mitglied verinnerlicht haben und einen beim Fotografieren und auch im Alltag leiten sollten.
    Es gibt viele Mitglieder die durch ihre Arbeit und Vorträge das Ganze richtig und intensiv in die Öffentlichkeit tragen. Allerdings fehlt mir, wie auch den Initiatoren des Thema eine klarere Positionierung der GDT als Ganzes. Dies ist nicht nur deswegen notwendig, weil es in der Satzung steht, sondern insbesondere weil wir die Natur benötigen aber die Natur nicht uns!

    Weiterhin finde ich die Zusammenfassung der Anregungen/Diskussionspunkte klasse die in der GDT intern von Andreas Biber und Stefan Betz veröffentlicht wurden:

    - Die GDT als anerkannter Naturschutzverband, um unsere Position gegenüber Institutionen zu stärken, wäre es interessant zu überprüfen, inwieweit sich die GDT mit ihren Zielen und Interessen als Naturschutzverband anerkennen lassen kann. 

    - Die Formulierung eines Leitbildes zum Thema Ethik 

    - Etablierung von Kommunikationskanälen innerhalb der GDT zu diesen Fragen / Problemen 

    - eine stärke Präsenz des Themas Ethik auf der Homepage und/oder den Verö entlichungen der GDT 

    - stärkere Zusammenarbeit mit Institutionen und Verbänden, um mit Bildern für ein positives Bild der Naturfo- 
togra e zu werben 

    - Bildung einer Arbeitsgruppe zum Thema Ethik 


    Leider scheint hier KEIN Feedback der Mitglieder erfolgt zu sein - ansonsten würden sich hier im Forum - der Möglichkeit zur zentralen Diskussion bei der GDT - wesentlich mehr Beiträge finden.
    --> Hier muss man sich leider fragen warum dies so ist?
    - hat jemand Angst seine Meinung zu sagen bzw. seinen Standpunkt zu vertreten?
    - ist es den Mitgliedern egal (was ich als positiv denkender Mensch erstmal nicht vermute)
    - Angst vor Veränderung?
    - sollten Meinungen anonym gesammelt werden?
    Für mich steht fest: aus den Reihen der Mitglieder muss hier definitiv mehr Input kommen! Ich denke alle, insbesondere der Vorstand, ist um jeden Input hierzu dankbar.

    Ich denke, es gibt genügend Bedarf in der Öffentlichkeit auf Missstände bzgl. dem Spannungsfeld Naturschutz / Naturfotografie etc. hinzuweisen. Insbesondere wenn wieder in der Zeitung Artikel erscheinen, dass sich ein "Naturfotograf" absolut falsch verhalten hat / bzw. negative Interesse auf sich gezogen hat (z.B. wurden wohl in Polen Wölfe angefüttert)

    Auch wenn man nur einen kleinen Beitrag leisten kann, wäre ja hier erst mal die richtige Plattform dazu. Denn jeder Beitrag hierzu ist wichtig.


    Die Haltung des Vorstandes steht leider noch aus, auch wenn wohl daran gearbeitet wird wie der GDT intern zu entnehmen war. Ich denke spätestens zum GDT Festival in Lünen sollte mindestens ein "Position-Papier" vorliegen - das entspräche direkt unserem §2 Punkt 2b der Satzung.
    Die detaillierte Ausarbeitung des Ganzen Bedarf sicherlich einiger Zeit und sollte nicht über Knie gebrochen werden.

    Vorab wäre allerdings schön wenn ein erster Entwurf oder eine Stoßrichtung erkennbar wäre.


  • Verfasser:
    Stefan Betz
    (GDT-Mitglied)
    21.07.2018 um 12:41 Uhr
    Nachricht:
    Servus,

    dass die Diskussion nicht einfach werden würde - war uns eigentlich von vorneherein klar.
    Wer auf der MGV war, wird sich erinnern, dass bereits dort die Bandbreite an Themen die alleine in der Diskussion entstanden sind unglaublich groß ist.

    Ähnlich wie Andreas bin ich etwas verwundert darüber - wie schwierig es zu sein scheint, innerhalb der GDT Kommunikationskanäle zu finden. Der Vorschlag eines Mitgliedes hier im Forum einen geschlossenen Bereich zu etablieren, um wirklich intern diskutieren zu können ist gerade in der Umsetzung.

    Spannend finde ich aber auch, dass es nur 220 Aufrufe gibt - das spricht für mich dafür, dass das Forum nicht als Diskussionsort wahrgenommen wird.

    Es ist nicht so, dass sich nicht der Eine oder Andere geäußert hätte. Dies geschieht aber nur in privaten Mails, die Andi und ich erhalten. So ist es schwierig eine Diskussion zu etablieren.

    Anderseits fehlt mir immer noch die Antwort auf die Frage die Ausgangspunkt für die Diskussion der MGV war...:
    - Möchten wir als Mitglieder hierzu eine klare gemeinsame Haltung haben die über das was in der Satzung steht hinausgeht und nach außen präsentiert werden kann...

    Das wäre für mich der Ausgangspunkt der Diskussion.


    Zu dem was Alexander geschrieben hat, nocheinmal der Hinweis:

    Die abschließenden Sätze sind Aussagen die ich von der MGV-Diskussion mitgenommen habe. Nicht alles davon sehe ich als in naher Zukunft umsetzbar. Das Thema Naturschutzverband ist für mich nur insofern wichtig, dass man sich einmal darüber unterhält wie die GDT eigentlich als Ansprechpartner wahrgenommen wird. Ein Naturschutzverband müssen wir aus meiner Sicht nicht werden.

    LG Stefan


  • Verfasser:
    Stefan Betz
    (GDT-Mitglied)
    21.07.2018 um 13:07 Uhr
    Nachricht:
    Die Haltung des Vorstandes steht leider noch aus, auch wenn wohl daran gearbeitet wird wie der GDT intern zu entnehmen war. Ich denke spätestens zum GDT Festival in Lünen sollte mindestens ein "Position-Papier" vorliegen - das entspräche direkt unserem §2 Punkt 2b der Satzung.


    Man darf bei solch einer Forderung nicht vergessen, dass vor Lünen die Hütte brennt - so schnell werden wir kein Positionspapier erstellen.
    Aber Aussagen hier denke ich werden wir noch die Eine oder Andere von verschiedenen aus dem Vorstand lesen dürfen. Wünschen wir uns jedenfalls...


  • Verfasser:
    Stefan Betz
    (GDT-Mitglied)
    29.07.2018 um 12:40 Uhr
    Nachricht:
    In der Hoffnung auf mehr Antworten - wird diese Diskussion in das neue interne Forum (s. MYGDT) verschoben.

    LG SB


  • Verfasser:
    Stephan Fürnrohr
    (GDT-Mitglied)
    29.07.2018 um 13:05 Uhr
    Nachricht:
    Der Beitrag wurde verschoben - bitte nicht wundern, falls noch nicht alles rund läuft, ich muss noch ein paar Handgriffe am internen Forum anlegen.


  • Verfasser:
    Stefan Betz
    (GDT-Mitglied)
    29.07.2018 um 13:09 Uhr
    Nachricht:
    Leider haben sich bis heute nur sehr wenige öffentlich dazu geäußert oder die Diskussion aufgegriffen. Wenn dann kamen einige wenige Antworten per Mail. (Interessanter Weise auch einige von Nicht-GDTlern, die es sehr positiv empfinden, dass hierüber eine Diskussion gestartet wird."Zitat wenn nicht die GDT wer dann")

    Es wäre also schön, wenn sich der Eine oder die Andere dazu äußern würde.... - gerne auch mit einer konträren Meinung

    Ansonsten lasst ihr uns etwas ratlos zurück.

    LG

    Stefan


  • Verfasser:
    Stephan Fürnrohr
    (GDT-Mitglied)
    29.07.2018 um 14:40 Uhr
    Nachricht:
    Jetzt sollte soweit alles klappen...viel Spaß beim Debattieren! :-)


  • Verfasser:
    Alexander Bischof
    (GDT-Mitglied)
    30.07.2018 um 00:00 Uhr
    Nachricht:
    Klasse, dass die Umsetzung als internes Forum so schnell ging.
    Eventuell auch für sonstige Dinge gut nutzbar, die nicht öffentlich diskutiert werden sollten.


  • Verfasser:
    Alexander Bischof
    (GDT-Mitglied)
    30.07.2018 um 00:01 Uhr
    Nachricht:
    Eine Idee wäre nich, eine Rundmail zu verfassen mit dem Hinweis, dass dieses Thema nun im internen Forum besprochen werden kann und die Mitglieder dazu aufrufen sich hier zu äußern.
    Sonst findet keiner das interne Forum hier.


  • Verfasser:
    Stephan Fürnrohr
    (GDT-Mitglied)
    30.07.2018 um 08:44 Uhr
    Nachricht:
    Hi Alexander!

    Alexander Bischof schrieb:
    Eine Idee wäre nich, eine Rundmail zu verfassen mit dem Hinweis, dass dieses Thema nun im internen Forum besprochen werden kann und die Mitglieder dazu aufrufen sich hier zu äußern.
    Sonst findet keiner das interne Forum hier.

    Genau, ich hatte sowieso vor, Karen zu bitten, einen Hinweis auf das intern Forum in den nächsten Rundbrief an die Mitglieder aufzunehmen.
    Weiterhin habe ich auf der Agenda, dass man hier Threads auch per Email abonnieren kann - möglicherweise bringt das die Diskussionen besser in Fahrt.

    LG und einen guten Start in die Woche,
    Stephan


    Der Beitrag wurde zuletzt am 30.07.2018 um 08:46 Uhr bearbeitet.  [Beitrag zitieren]
  • Verfasser:
    Florian Nessler
    (GDT-Mitglied)
    30.07.2018 um 09:54 Uhr
    Nachricht:
    Stefan Betz schrieb:

    Anderseits fehlt mir immer noch die Antwort auf die Frage die Ausgangspunkt für die Diskussion der MGV war...:
    - Möchten wir als Mitglieder hierzu eine klare gemeinsame Haltung haben die über das was in der Satzung steht hinausgeht und nach außen präsentiert werden kann...

    Das wäre für mich der Ausgangspunkt der Diskussion.


    Ich denke hier liegt auch das Problem der bisherigen "Diskussion"... wir sind ja hier jetzt im internen Forum und da bietet es sich an offener zu reden, deswegen hier meine persönliche Meinung zu dieser Thematik.

    Die Naturfotografie ist ja Ende des 19. Jahrhunderts und dann ganz besonders Anfang des 20. Jahrhunderts praktisch aus der damals auch noch jungen Naturschutzbewegeung hervorgegangen/entstanden. Zumindest wurden dort die Begriffe Naturfotografie und Natururkunde geprägt und erstmals gebraucht. Zu dieser Zeit waren ein Großteil der Naturfotografen aktive Naturschützer, da diese das Medium der Fotografie benutzt haben um für ihre Sache zu werben und eine möglichst große Anzahl an Menschen zu erreichen (erste Naturschutz(foto)ausstellungen usw.). Die damals formulierten Leitlinien und Ansprüche an die Naturfotografie kommen uns heute noch ziemlich bekannt vor...

    „Die Tierfotografie soll die Liebe zur Natur viertiefen. Sie darf nicht in Naturvernichtung ausarten. Deshalb müssen einige wenige Regeln streng beachtet werden, selbst wenn sie mit dem Verzicht der einen oder anderen Aufnahme verbunden sind.“ Olberg 1936

    "Hierbei möchte ich gleich bemerken, daß sämtliche Aufnahmen, um ihren vollen Urkundencharakter zu wahren, ohne jede Retusche reproduziert sind. Jedes Bild ist so aufgenommen, wie ich das Objekt fand, es ist nichts hinzugefügt oder hinweggenommen worden. Überhaupt jede Veränderung vermieden, um absolute Naturtreue zu erhalten. Nur in dieser Urkundentreue haben sie nach meiner Ansicht für die Naturdenkmalpflege Wert. Gleichzeitig möchte ich jeden wissenschaftlich interessierten Amateur bitten, diese Bestrebungen zu unterstützen, damit wir von den selteneren Objekten der verschiedensten Gegenden solche Urkunden erhalten. Es ist das erste deutsche Werk dieser Art, welches Vertreter des gesamten Tier- und Pflanzenreichs in noch nie veröffentlichten photographischen Urkunden zur Darstellung bringt." Schulz 1908

    "Hier nun will die Naturphotographie einsetzen und uns Bilder aus der Natur und dem Leben ihrer Geschöpfe vorführen, zu denen nichts erdacht und erfunden ist, die tatsächlich so gesehen sind […]. Und darin, daß sie das auch vermag, liegt die hohe Bedeutung dieses noch jungen Zweiges der natururkundlichen Darstellungsweise, darin sein Wert, daß er uns wirkliche Vorgänge erschließt, unverfälschte Ausschnitte aus der Natur gibt und sie uns mit einer Frische und Ursprünglichkeit, mit einer Treue veranschaulicht, wie sie keiner anderen Darstellungsweise eigen sind." Zimmermann 1909

    "„[…] als die Naturphotographie auch hohe erzieherische Werte in sich birgt. Wir sind heute wohl alle von der Überzeugung durchdrungen, daß die Natur unserer Heimat vor den Verwüstungen […] geschützt, daß gefährdete Geschöpfe […] vor dem gänzlichen Untergange bewahrt werden müssen. Dazu verhilft uns nun u.a. auch die Naturphotographie.“" Zimmermann 1909

    „Die Natur in unserer Heimat ist immer mehr Verwüstungen ausgesetzt, und die Besten unseres Volkes arbeiten seit langem daran, dem Einhalt zu tun, um die gefährdeten Geschöpfe vor dem gänzlichen Untergang zu bewahren. Diesen Bestrebungen tritt auch Naturphotographie helfend zur Seite. […] Darin liegt mit der Hauptwert der Naturphotographie für unsere Zeit: in der Erziehung zur Natur, denn das ist gleichbedeutend mit Erziehung zu vollem Menschentum.“ Lynkeus 1910

    ... um nur einige Beispiele aufzuzeigen. Es wurde sehr offensiv formuliert was man von der Naturfotografie erwartete, was natürlich auf offene Ohren traf, da zu dieser Zeit viele Naturschützer die Fotografie als Medium für sich entdeckten und vor allem, da der konservierende Charakter einer Fotografie einherging mit der Hauptidee des damals noch hauptsächlich konservierenden Naturschutzes (erhalt von einzelnen Naturdenkmalen usw...). Über die Jahre änderte sich das Verhältnis zwischen Naturfotografie und Naturschutz deutlich... während heute natürlich immer noch viele Naturschützer fotografieren, gibt es eine wohl erheblich größere Zahl an Menschen die aus rein ästhetischen Gründen die Natur und alle ihre Erscheinungsformen ablichten. Und davon ist die GDT nicht ausgenommen! Die damals formulierte Grundidee der Naturfotografie steckt zwar noch größtenteils in unserer Satzung und gerade die Idee hinter dem Begriff der Natururkunde ist nach wie vor ein zentrales Element der GDT-Naturfotografen/-innen... aber das Verhältnis zum Naturschutz hat sich doch stark gewandelt, eben weil viele unserer Mitglieder keine ehrenamtlichen/hauptamtlichen Naturschützer sind.

    Ich würde deswegen folgendes vorschlagen/zur Diskussion stellen:

    Die einrichtung einer Unterseite auf der Website zum Thema Ethik (wie bereits schon vorgeschlagen) halte ich für sehr sinnvoll! Dort kann man auf bestehende Gesetze verlinken (Bundesnaturschutzgesetz, sowie die einzelnen Ausführungsgesetze der Länder), den Flyer verlinken, sowie einen einleitenden Text zu der Haltung der GDT veröffentlichen. (Verhaltenshinweise, usw...)

    Alle anderen Aktivitäten sollten/müssen, meiner Meinung nach, in den Regionalgruppen oder in kleinerem Kreise stattfinden und brauchen auch an kein starres, vorgegebenes Konstrukt gebunden sein... schon jetzt werden viele Projekte in den RGs realisiert oder in kleineren Gruppen, welche sich über die GDT gefunden haben. Die GDT sehe ich an dieser Stelle als Plattform, Netzwerk, über das man Kontakte knüpft und bei Bedarf/Lust und Laune/Motivation etwas starten kann. Schon jetzt gibt es RGs die z.B. regelmäßig an Biotoppflege Aktionen teilnehmen... das ist gut und kann ich auch nur beführworten, aber jede Gruppe muss für sich entscheiden ob sie sowas machen möchte. Andere RGs gehen dafür zusammen zu einer Ausstellung, arbeiten an einem Buch oder treffen sich zum schnacken und Bier trinken. Diese Bandbreite muss innerhalb der GDT möglich sein, denn die GDT ist in erster Linie eine Vereinigung von Naturfotografen/-innen und nicht von Naturschützern. Deshalb ist auch folgendes: "Herstellung und Verbreitung guter, naturkundlich einwandfreier Tier- und Naturfotos in der Öffentlichkeit." erstgenanntes Ziel in unserer Satzung. Der zweite Punkt: "Förderung der Belange des Natur- und Umweltschutzes in der Allgemeinheit..." sollte deshalb nicht untergehen oder gar ignoriert werden, aber ich sehe dies als Anregung und nicht als Auftrag. Und wenn ich auf die paar Jahre, die ich bisher in der GDT bin, zurückblicke, haben wir diese Anregung gut aufgenommen und umgesetzt.


  • Verfasser:
    Stefan Betz
    (GDT-Mitglied)
    30.07.2018 um 10:31 Uhr
    Nachricht:
    Kleiner Hinweis - weil das immer wieder mal in den Mails und auch hier aufkam:

    - Wir sprechen keine Naturschutzaktionen an - die sind tatsächlich in den RGs gut aufgehoben und werden dort toll umgesetzt.

    Uns geht es konkret um das Verhalten und den Umgang mit unseren Bildern....


  • Verfasser:
    Florian Nessler
    (GDT-Mitglied)
    30.07.2018 um 11:05 Uhr
    Nachricht:
    Ich wollte die Naturschutzaktionen auch nur als Beispiel anführen... das liest sich jetzt im Nachgang, zugegeben, etwas anders als gedacht. Noch ergänzend...:

    Es geht ja darum die Fotografen/-innen zu erreichen die sich entweder bisher nicht an gewisse Regeln halten und somit dem Image der Naturfotografie schaden oder gerade die Natur für sich als Motiv neu entdecken. Das kann auf privater Ebene passieren, in den RGs oder auch durch die GDT auf der Website, Veranstaltungen wie Lünen usw. . Dafür brauchen wir, da bin ich eurer Meinung, das angesprochene Leitbild zum Thema Ethik... das sollte und kann dann eine konkrete Diskussionsgrundlage sein. Deshalb sollte auch dies zuerst erarbeitet werden... dafür brauchen wir auch keine Arbeitsgruppe oder eine möglichst große Gruppe an GDT-Mitgliedern... das könnten wir auch einfach jetzt hier im Forum angehen und frei erarbeiten.

    Eure Unterteilung aus dem Beitrag im Intern halte ich da schon für recht sinnvoll...

    Einleitender Text

    Vor der Aufnahme

    Während der Aufnahme

    Nach der Aufnahme


    Ich bin gerade ziemlich viel mit meiner Abschlussarbeit und Arbeit beschäftigt... könnte mir aber vorstellen einen Entwurf zu einem einleitenden Text in der nächsten Woche zu schreiben... habt ihr Zeit/Lust einen Vorschlag für die anderen Punkte zu erarbeiten?




  • Verfasser:
    Simone Baumeister
    (GDT-Mitglied)
    30.07.2018 um 14:06 Uhr
    Nachricht:
    Hallo,

    wenn es grundsätzlich um das Thema "Ethik in der Naturfotografie" geht, wäre mein Wunsch, dass die Aufnahmebedingungen zu den Bildern (insbesondere bei Tieren und geschützten Pflanzen) detaillierter angegeben wird.
    Wir tragen mit unseren Bilder in nicht unerheblichem Maß dazu bei, dass Menschen sich für bestimmte Länder, Tiere, Pflanzen usw. anfangen zu begeistern und ihnen auch nacheifern. Beispiele sind -wie auf dem letzten Festival von Kilian Schönberger dargestellt) z.B. die Rakotzbrücke, der Gespensterwald usw. Island war bis vor wenigen Jahren ein touristisches Niemandsland, heute völlig überlaufen. Ich habe jetzt schon im Kopf, welche Lokationen die nächsten sind, die unter dem Ansturm zusammenbrechen werden.
    Auch bei Tieren und Pflanzen ist es doch so, dass jeder Anfänger in der Naturfotografie inzwischen bei der Flut an guten Eisvogel- oder Orchideenfotos sehr schnell denkt, dass man das mal eben aus der Hüfte machen kann und innerhalb des ersten halben Jahres der Fotografie schon versucht, möglichst alles "abzuarbeiten", was es an Seltenheiten gibt.
    Und das hat, meiner Einschätzung nach, auch in nicht unerheblichem Maß damit zu tun, dass wir, deren Bilder in der Öffentlichkeit präsent sind, viel zu selten angeben, worauf zu achten ist, was bei den Aufnahmen schwierig ist, welche Gefahren evtl. bestehen, ob wir z.B. aus Hides fotografiert haben, ob wir Futter ausgelegt haben usw.
    Oft höre ich, wenn so argumentiere, dass das erst Recht zum Nachahmen anregen würde und dann die "Anfänger" das als Anleitung nehmen, so auf die Tiere und Pflanzen los zu gehen. Aber ich halte das für nicht zutreffend.
    Die Fotografen gehen sowieso auf die Wunschmotive zu. Höher, Schneller, Weiter....... Kaum jemand fängt heute mit einer Kohlmeise an oder mit den zahmen Stadtparkkaninchen, weil "das ist ja langweilig".
    Und dann ist eine "Anleitung", wie man es vorsichtig und naturverträglich machen kann, immer noch besser, als wenn auf alles und jedes Motiv zugegangen wird, als gäbe es kein morgen (Fluchtdistanzen bei Tiere werden massiv unterschätzt, Brutplätze ohne Vorbereitungen belagert, der Boden um Orchideen im RAdius von 1m um die Pflanze plattgetreten usw).

    Man darf zwar nicht AUF eine Orchidee treten und das werden wohl die wenigstens Fotografen machen. Aber was es bedeutet, wenn zig Fotografen den Boden um die Pflanze herum verdichten, wissen diejenigen nicht, die einfach dem Motiv hinterhereifern, ohne wirkliches Interesse an der Pflanzenart und den Lebensvoraussetzungen zu haben.
    Insofern fehlt mir ganz viel Transparenz zu unseren Fotos. Ich gebe mir zwar selbst oft Mühe, dazu Angaben zu machen, aber oft vergesse ich es auch, habe keine Zeit oder keine Lust ..... ich muss mir da selbst immer wieder einen Ruck geben.

    VG Simone


  • Verfasser:
    Alexander Bischof
    (GDT-Mitglied)
    30.07.2018 um 23:35 Uhr
    Nachricht:
    Stephan Fürnrohr schrieb:
    Hi Alexander!

    Genau, ich hatte sowieso vor, Karen zu bitten, einen Hinweis auf das intern Forum in den nächsten Rundbrief an die Mitglieder aufzunehmen.
    Weiterhin habe ich auf der Agenda, dass man hier Threads auch per Email abonnieren kann - möglicherweise bringt das die Diskussionen besser in Fahrt.

    LG und einen guten Start in die Woche,
    Stephan


    Das hört sich toll an. Auch Mail Abos sind klasse. Nutze ich sehr gerne, weil eben alle Neuigkeiten „zentral“ gesammelt sind.


  • Verfasser:
    Stefan Betz
    (GDT-Mitglied)
    31.07.2018 um 12:58 Uhr
    Nachricht:
    Florian Nessler schrieb:

    Dafür brauchen wir, da bin ich eurer Meinung, das angesprochene Leitbild zum Thema Ethik... das sollte und kann dann eine konkrete Diskussionsgrundlage sein. Deshalb sollte auch dies zuerst erarbeitet werden... dafür brauchen wir auch keine Arbeitsgruppe oder eine möglichst große Gruppe an GDT-Mitgliedern... das könnten wir auch einfach jetzt hier im Forum angehen und frei erarbeiten.


    Für mich ist noch die Frage offen, ob das Thema Leitbild wirklich schon akzeptiert ist. In den zig Mails die da im Vorfeld und auch nach dem Artikel hin und her gingen, hatte ich nicht so ganz den Eindruck, dass man sich mit der Idee eines Leitbildes anfreunden will.

    Ich persönlich stehe da total dahinter, es wäre eine klare Aussage und man könnte darin auch nochmals die Ziele unseres Vereins hervorheben.


    Was die Einteilung angeht:

    Danke - wir haben uns da ja schon was dabei gedacht ;-). Im Ernst - ich denke auch, dass man das so aufnehmen könnte.

    Danke fürs Angebot zur Einleitung nehmen wir gerne an. ;-)

    Ich red mit Andi nochmal drüber - ich bin aber bald für 3 Wochen weg nach Schweden. Wichtig wäre aber vorab, bevor wir da weiter Energie reinstecken, ob das dann auch veröffentlicht wird (s.o.)


    Der Beitrag wurde zuletzt am 31.07.2018 um 12:59 Uhr bearbeitet.  [Beitrag zitieren]
  • Verfasser: Portrait Sm
    Tanja Kreß
    (GDT-Mitglied)
    31.07.2018 um 16:06 Uhr
    Nachricht:
    Also ich bin dagegen, da etwas in die Satzung zu schreiben, wie hier zum Teil auch geschrieben wurde.

    Aber ich finde die Idee eines Leitbildes gut.
    Nach dem Motto: "Für was steht die GDT" o.ä.

    Ich habe zum Beispiel an den örtlichen NABU geschrieben, weil ich Tipps haben wollte, wo man bei mir in der Region Feuersalamander finden kann.
    Als Antwort kam eine unflätige E-Mail, in der mir vorgeworfen wurde, dass die Fotografen Alles zertrampeln und keinen Respekt vor der Natur hätten.
    Ich habe mich dazu geäussert, dass dieser Herr ein völlig falsches Bild von den Fotografen hat, aber das könnte man auch mit einem Leitbild wahrscheinlich beseitigen.

    Ergänzung:
    Der BUND und der Naturpark haben mir Tipps gegeben, aber gefunden habe ich leider noch keine Feuersalamander ;-)


  • Verfasser:
    Alexander Bischof
    (GDT-Mitglied)
    31.07.2018 um 23:04 Uhr
    Nachricht:
    Hi Tanja,

    Interessanter Beitrag.
    Wieso würdest du nichts in die Satzung schreiben? Ich frage rein interesssehalber.

    Bzgl. NABU, das hört man öfters. Leider gibt es wohl solche Fotografen, aber ich denke, dass diese Organisationen viel zu oft alle über einen Kamm scheren und teilweise sehr voreingen9mmen sind.

    Wie du angesprochen hast, wäre ein Leitbild hier genau das richtige Gegenargument um denen auf/ die Augen zu öffnen. Wir wollen ja aufgrund unserer Fotos auch auf die wunderbare Natur hinweisen und zum Erhalt der Natur beitragen. Kooperationen z.b. Mit dem nabu sind in Regionalgruppe gut denkbar, meiner Meinung nach.
    Zuerst sollte aber das Thema Leitbild angegangen werden.
    Die vorgeschlagene Aufteilung finde ich gut.


  • Verfasser:
    Alexander Bischof
    (GDT-Mitglied)
    31.07.2018 um 23:09 Uhr
    Nachricht:
    Stefan Betz schrieb:


    Wichtig wäre aber vorab, bevor wir da weiter Energie reinstecken, ob das dann auch veröffentlicht wird (s.o.)


    Da ist die Frage wer da beantworten kann - eigentlich nur der Vorstand oder? Wobei diese Frage bzgl. Veröffentlichung eigentlich nur mit einem klaren Ja beantwortet werden kann.
    Oder wäre hierzu such eine Mitgliederbefragungen/-Abstimmung denkbar (mit gerade durch den Kopf gegangen)?



  • Verfasser:
    Stephan Fürnrohr
    (GDT-Mitglied)
    31.07.2018 um 23:50 Uhr
    Nachricht:
    Alexander Bischof schrieb:
    Interessanter Beitrag.
    Wieso würdest du nichts in die Satzung schreiben? Ich frage rein interesssehalber.

    Hi Alexander, mich würde an dieser Stelle interessieren: was steht denn nicht in der Satzung, was Deiner Meinung nach hinein sollte?
    Viele Grüße,
    Stephan


  • Verfasser:
    Florian Nessler
    (GDT-Mitglied)
    01.08.2018 um 08:49 Uhr
    Nachricht:
    Stefan Betz schrieb:


    Für mich ist noch die Frage offen, ob das Thema Leitbild wirklich schon akzeptiert ist. In den zig Mails die da im Vorfeld und auch nach dem Artikel hin und her gingen, hatte ich nicht so ganz den Eindruck, dass man sich mit der Idee eines Leitbildes anfreunden will.

    Wichtig wäre aber vorab, bevor wir da weiter Energie reinstecken, ob das dann auch veröffentlicht wird (s.o.)



    Ich glaube, dass ein konkretes Arbeitsergebnis uns an diesem Punkt schon viel weiter bringen würde und auch eine Diskussion deutlich erleichtern würde... momentan ist das alles noch recht diffus und dementsprechend diffus ist auch die Diskussion.

    Zum Thema Satzung... das sehe ich wie Stephan. Unsere Satzung ist da schon sehr deutlich und bedarf wohl keiner Ergänzung/Überarbeitung. Das würde ja auch in eine ganz andere Richtung gehen.

    Bezüglich der Frage der Veröffentlichung... wenn ein konkretes und gut durchdachtes Arbeitsergebnis vorliegt, steht es für mich außer Frage ob es veröffentlicht wird... denn das wäre ja der nächste logische Schritt und könnte dann ja hoffentlich zu einer etwas breiteren Diskussion führen.


    Der Beitrag wurde zuletzt am 01.08.2018 um 08:52 Uhr bearbeitet.  [Beitrag zitieren]
  • Verfasser:
    Stefan Betz
    (GDT-Mitglied)
    01.08.2018 um 12:00 Uhr
    Nachricht:
    Niemand wollte die Satzung ändern - wir jeden Falls nicht.

    Was die Ausarbeitung angeht, es ist so ne Sache...

    Es haben sich in der Diskussion noch nicht wirklich viele zu Wort gemeldet. Wenn Du an die MGV zurückdenkst, auch dort war das Wort Leitbild umstritten (mal abgesehen von der ganzen etwas konfusen Diskussion).

    Erarbeiten kann man schon etwas - ich kann die Tage mal Vorschläge für die vor-während-nach der Aufnahmepunkte machen.

    Persönlich bin ich ja ein Fan davon:

    https://conservationphotographers.org/mission-ethics-2/



  • Verfasser:
    Alexander Bischof
    (GDT-Mitglied)
    02.08.2018 um 21:43 Uhr
    Nachricht:
    Stephan Fürnrohr schrieb:

    Hi Alexander, mich würde an dieser Stelle interessieren: was steht denn nicht in der Satzung, was Deiner Meinung nach hinein sollte?
    Viele Grüße,
    Stephan


    Hi, wirklich fehlen tut für mich nichts. Mein Kommentar war ja eher als frage zum zitierten Beitrag gemeint.
    Wenn, dann würde ich ggf. nur einen Hinweis in die Satzung aufnehmen, dsss die Haltung zur Ethik in Naturfotografie im entsprechenden Leitfaden geregelt ist. Ansonsten ist die Satzung ja schon recht deutlich.


  • Verfasser:
    Florian Nessler
    (GDT-Mitglied)
    03.08.2018 um 15:33 Uhr
    Nachricht:
    Stefan Betz schrieb:
    Niemand wollte die Satzung ändern - wir jeden Falls nicht.

    Was die Ausarbeitung angeht, es ist so ne Sache...

    Es haben sich in der Diskussion noch nicht wirklich viele zu Wort gemeldet. Wenn Du an die MGV zurückdenkst, auch dort war das Wort Leitbild umstritten (mal abgesehen von der ganzen etwas konfusen Diskussion).

    Erarbeiten kann man schon etwas - ich kann die Tage mal Vorschläge für die vor-während-nach der Aufnahmepunkte machen.

    Persönlich bin ich ja ein Fan davon:

    https://conservationphotographers.org/mission-ethics-2/



    Naja, ich glaube es haben sich noch nicht so viele gemeldet, da für viele das ganze noch etwas zu diffus und unkonkret ist. Und ganz gleich wie man das Arbeitsergebnis nun nennt... ob Leitbild, Statement, Richtlinie... ist ja erstmal der Inhalt wichtig.


  • Verfasser:
    Stefan Betz
    (GDT-Mitglied)
    03.08.2018 um 18:53 Uhr
    Nachricht:
    I'll do my very best...


  • Verfasser:
    Stefan Betz
    (GDT-Mitglied)
    05.08.2018 um 14:48 Uhr
    Nachricht:
    So Vorschlag für Leitideen / Leitgedanken oder wie immer man das nennen möchte - !!! Achtung !!! Diskussionsgrundlage

    Reihenfolge, Formulierungen, generelle Aussagen - gerne diskutieren, ändern, ergänzen oder streichen:


    Leitbild GDT:




    (1) Ich informiere mich über alle Regeln, Verordnungen oder Einschränkungen, die die Fotografie oder den Aufenthalt in der Natur (zelten, campieren...) an den Orten, an denen ich fotografieren möchte, betreffen

    (2) Ich informiere mich über die Arten, ihre Besonderheiten und Verhaltensweisen, die ich fotografieren möchte

    (3) Ich informiere mich über die mögliche Notwendigkeit von Genehmigungen und hole diese bei den entsprechen Behörden oder Grundstückseigentümern ein

    (4) Sollte ich mit meiner Anweisenheit Stress bei Tieren verursachen, verlasse ich das Gebiet.

    (5) Ich bleibe geduldig und versuche nicht, das Verhalten von Tieren in irgendeiner Form zu beeinflussen

    (6) Ich gehe verantwortungsbewusst und sensibel mit Daten und Informationen zu seltenen und/oder geschützten Motiven um

    (7) Ich verhalte mich in dem Bewusstsein meinen Verein und dessen Werte zu repräsentieren

    (8) Ich fotografiere mit dem Ziel mit meinen Bildern für die Natur und den Naturschutz zu werben

    (9) Als Veranstalter von Workshops oder Leiter von Gruppen, weise ich meine Teilnehmer auf den achtsamen Umgang mit der Natur hin und leite diese dementsprechend an

    (10) Ich achte darauf, dass ich durch das Teilen von Informationen oder der Durchführung von Workshops keine sensiblen Arten oder Gebiete störe oder gefährde





  • Verfasser:
    Andreas Trollmann
    (GDT-Mitglied)
    05.08.2018 um 16:30 Uhr
    Nachricht:
    Florian Nessler schrieb:

    Bezüglich der Frage der Veröffentlichung... wenn ein konkretes und gut durchdachtes Arbeitsergebnis vorliegt, steht es für mich außer Frage ob es veröffentlicht wird... denn das wäre ja der nächste logische Schritt und könnte dann ja hoffentlich zu einer etwas breiteren Diskussion führen.


    Hallo Florian,

    veröffentlicht wurde der Flyer (https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/ina/Dokumente/Tagungsdoku/2015/2015-Flyer_Ethik_Naturfotografie-neu.pdf) ja auch, aber wieso wird dieser nicht verbreitet? Warum weißt man neue Mitglieder nicht auf das Bestehen eines solchen Flyers hin? Deshalb stell ich mir schon die Frage was danach passiert. Die Diskussionen in den Mails haben ja gezeigt das eher ein Lünen-Vortrag als ein Dokument gewünscht wird - falls überhaupt etwas gewünscht wird.



    @ Stefan:
    Vielen Dank dafür. Für mich ist das ein super Entwurf und ich bin sehr gespannt wie andere das sehen.

    Einzig folgende Korrekturen würde ich vorschlagen:
    - Bei (1) würde ich in Klammer Wegegebot in NSG noch ergänzen
    - Bei (2) wäre vielleicht noch gut wenn man die Besonderheiten auch "beachtet". Als Beispiel: Bodenbeschaffenheit beim Frauenschuh ist ja besonders wichtig und wird durch häufiges betreten verschlechtert.
    - Bei (10) würde ich das "selten" rausnehmen.


    Eine Satzungsänderung halte ich nicht für notwendig und war auch nie der Gedanke hinter der Sache. Die Satzung hat das Thema kurz und korrekt beschrieben.


    Schöne Grüße,

    Andreas


    Der Beitrag wurde zuletzt am 05.08.2018 um 16:39 Uhr bearbeitet.  [Beitrag zitieren]
  • Verfasser:
    Benjamin Waldmann
    (GDT-Mitglied)
    05.08.2018 um 18:15 Uhr
    Nachricht:
    Hallo zusammen,
    hab mich lange, auch an der MGV, zu dem Thema zurück gehalten. Warum? Weil ich den Sinn und Zweck eines Leitbildes oder wie man es auch immer nennen mag nicht erkennen kann.

    Was will man damit? Das man nach außen darstellen kann, dass sich Mitglieder der GDT an dieses Leitbild halten oder besser noch zu halten haben? Das man dadurch anderen Naturfotografen außerhalb aufzeigen will, unter welchen "Spielregeln" unserer Meinung nach Naturfotografie auszuüben ist? Das man einfach ein besseres Gefühlt bei der Naturfotografie hat, weil man sich an Ethik-Regeln gehalten hat? Das sich tatsächlich durch diese Regeln mehr GDTler oder allgemein Naturfotografen umsichtiger bei der Naturfotografie verhalten? Letzteres wäre mir noch am einleuchtendsten, wobei der Effekt erst einmal objektiv belegt werden müsste...

    An alle GDTler: Habt Ihr noch nie in Eurem Naturfotografenleben das Wegegebot in einem NSG gebrochen? Noch nie 2 m neben dem Weg raus um ne Orchidee zu fotografieren? Wirklich nicht....? Und alle GDTler kennen die entsprechenden Regelungen des BNatSchG, z.B. zum Artenschutz, und können diese rechtlichen Vorgaben auf ihre Art der Fotografie rechtskonform anwenden? Hat jeder von uns ausreichend Wissen oder kann es sich aneignen, um über die Biologie jeder Art, die einem da draußen begegnet, Bescheid zu wissen? Wer hat schon mal eine Genehmigung bei der zuständigen Naturschutzbehörde für etwas eingeholt? Und wenn ja, welche zuständige Behörde würde für die Anfertigung von Fotografien überhaupt eine entsprechende Genehmigung oder Ausnahme ausstellen, es ist ja quasi schon alles fotografiert worden?

    [...]
    (4) Sollte ich mit meiner Anweisenheit Stress bei Tieren verursachen, verlasse ich das Gebiet.

    (5) Ich bleibe geduldig und versuche nicht, das Verhalten von Tieren in irgendeiner Form zu beeinflussen
    [...]

    @Stefan: Also nie wieder den Hund mit auf ne Fototour mitnehmen? Denn z.B. Säuger werden sicherlich auf Deinen Hund reagieren (und Du beeinflusst damit auch das Verhalten von Tieren, der Hase rennt nämlich davon, wenn er Deinen Hund sieht). ;-)


    Und selbst wenn wir uns dann irgendwann auf die Inhalte solch eines Leitsbildes geeinigt haben. Was passiert mit den Mitgliedern, die sich (nachweislich) nicht daran halten? Wer kontrolliert bzw. kann beurteilen, ob die Regeln eingehalten wurden? Oder soll bzw. muss sich keiner daran halten? Also rein freiwillig, aber man hat es halt man formuliert, um was in der Hand zu haben...

    Unsere Satzung + Gesetze und Verordnung + gesunder Menschenverstand + Liebe zur Natur müssten eigentlich ausreichen, Naturfotografie als GDTler so auszuüben, dass die Natur nicht zu Schaden kommt. Und als GDTler hat man draußen natürlich eine gewisse Vorbildfunktion, meine ich zumindest.

    Und jetzt noch aus der Sicht eines Berufsnaturschützers:
    Lebensraumverlust durch intensive Landnutzung, Flächenverbrauch für Infrastruktur, Stoffeinträge, Klimawandel, Verlust der strukturreichen Kulturlandschaft uvm. sind die großen Probleme unserer Natur und das dicke Brett für den Naturschutz. Wenn ein Naturfotograf auf eine Orchidee tritt, den Weg in einem NSG mit Wegegebot verlässt, ein Tier bei seiner Brut stört oder was auch immer, dann mag das in Einzelfällen illegal sein oder moralisch äußerst bedenklich, gegen die davor genannten Probleme ist das aber alles nix und quasi irrelevant.

    Und darum kann ich nur absolut dafür werben (und wie in der Diskussion hier schon angeklungen) den Hirnschmalz dafür zu verwenden, wie wir als GDT, als Regionalgruppe und als Einzelperson mit unseren Bildern aktiv für Natur und Naturschutz werben können und welche Projekte man, egal auf welcher Ebene, anstößt, damit dies effektiv gelingt. Und wenn wir dann noch behaupten können, dass unsere Bilder unter den geltenden gesetzlichen Regelungen und sonstigen Bestimmungen wie unsere Satzung etc. entstanden sind, dann ist das doch umso besser!

    Ich hoffe ich war jetzt nicht zu destruktiv ;-)

    Viele Grüße
    Benjamin

    PS: Wollte das los werden, kann mich aber aus Zeitgründen an einer evtl. weiter aufkeimenden Diskussion nur bedingt beteiligen. Wenn ich also nicht gleich antworte oder hier jetzt nicht voll mit einsteige, nehmt es mir bitte nicht übel.







    Der Beitrag wurde zuletzt am 05.08.2018 um 18:17 Uhr bearbeitet.  [Beitrag zitieren]
  • Verfasser:
    Joachim Raff
    (GDT-Mitglied)
    05.08.2018 um 19:09 Uhr
    Nachricht:
    Ein sehr gutes und wichtiges Thema und gleichzeitig ein sehr schwieriges! Wie vieles auf den ersten Blick einfach und im Detail dann sehr komplex, missverständlich und gerade deshalb wichtig darüber zu diskutieren. Wo bei ich glaube, dass es keine klare Lösung für das Thema gibt.
    Ein GDT Kodex wäre ein Gesetzbuch dass man einhalten müsse und wenn man bei der nicht Einhaltung erwischt wird was dann… wer spielt dann den Ankläger wer den Richter.
    Warum beteiligen sich nicht so viele an der Diskussion? „ Wer ohne Schuld ist werfe den ersten Stein!“ und wir kennen die Realität nicht die großen Verstöße der anderen sondern die eigenen „kleinen“.
    Zu dem Thema nach der Aufnahme, gab es mal einen guten Beitrag von Fritz Pölking, die ehrliche Bildbeschriftung:
    [ Authentic wild ] für unmanipulierte Aufnahmen von Wildtieren in freier Natur
    [ Wild & controlled ] für alles Aufnahmen von Wildtieren in freier Natur, bei denen der Fotograf mit Futter oder Lockmitteln eingreift die Tiere zu fotogenen Plätzen dirigiert oder sie umsetzt.
    [ Captive ] für alle Aufnahmen von zahmen und /oder gefangenen Tieren
    [ Authentic natural ] für nicht manipulierte und nicht arrangierte Wildpflanzenaufnahmen
    [ Natural & composed ] für alles Wildpflanzenaufnahmen, bei denen der Fotograf in das natürliche Motiv eingegriffen hat, z.B. durch Zeige entfernen, Blätter umlegen Pflanzenreinigen …
    [ Montage ] für alle Aufnahmen die digital verändert wurden, für Doppelbelichtungen usw. Bei Landschaften sollte angegeben werden wenn farbveränderte bzw. Schnee, Nebel oder ähnliche Filter für Aufnahmen verwendet wurden
    Mittlerweile müsste das Ganze noch ergänzt werden mit Themen wie falschen Weissabgleich, unrealistische Sättigung und Klarheit verwenden! Ich weis aktuell nicht wo anfangen wo aufhören.
    Ich habe diese Beschriftung eine Zeitlang verwendet und dann leider aufgegeben die Nachfragen was gemacht worden ist war zu groß, ich hatte eine Kohlmeise fotografiert und richtigerweise Wild & Controlled dazu geschrieben. Bei Nachfragen habe ich dann die Futtergabe erwähnt führte zu eine sehr angespannten Diskussion ob an Vögel füttern darf oder nicht, seit dem ich keine dieser Bild Unterschriften mehr verwende ist Ruhe. Zeigt eine sehr Vernünftige Idee kann zu sehr unvernünftigen Diskussionen führen da es zu jedem Thema extreme Meinungen gibt.
    Als die ersten Digitalen Kameras kamen, war mir wie vielen klar, nur die Dia Fotografie ist die ehrliche Fotografie bis ich dann die erste Digitale hatte. Sehr schnell war´s schön dass man die z.B die Belichtung noch seinem Geschmack noch anpassen konnte, das wir heute sicherlich keiner als große Manipulation ansehen.
    Beim Thema Naturschutz wird’s erst recht schwierig, als ich in die GDT eingetreten bin waren Nestaufnahmen nicht gerne gesehen wenn´s Bilder von Vogelkolonien z.B. Papageitaucher waren hat sich niemand daran gestört und jeder der schon mal „ Naturfotografen“ auf Runde erlebt hat weis wie manche ihre Flugaufnahmen machen.
    Wie viele nicht manipulierte Pflanzenaufnahmen gibt es ? nicht digital sondern vor Ort durch pflücken von Grashälmchen und ähnlichen. Hier z.B. wäre eine digitale Retusche naturverträglicher, wenn ich mir manche Orchideenwiese ansehe ich“muss „ ja in diesem Fall an die Wettbewerbsvorschriften der GDT denken, Retuschen sind verboten pflücken kann mir nicht nach gewiesen werden.
    Deshalb ist es wichtig dass wir als GDT das Thema immer wieder diskutieren, reflektieren und auch mal bei dem ein oder anderen Bild nachfragen welche Handlungen gehen noch welche nicht. Ich für mich kann nicht auf andere zeigen ich weiss dass ich „Fußabdrücke“ hinterlasse wenn ich draussen bin und selbst kleine Fussabdrücke können Schäden hinterlassen.
    Ich hoffe das wir alle selbstkritisch mit dem Thema umgehen und auch daran denken dass wenn uns der Drang nach dem perfekten Bild packt wir eventuell uns der Grenze nähern oder diese leicht überschreiten.


    :-) eine Sünde von mir muss ich hier noch beichten, ich habe in einem Naturschutzgebiet schon ein Tier absichtlich getötet, das Weibchen wollte nur für seinen Nachwuchs sorgen …
    Damit möchte ich das Thema nicht ins Lächerliche ziehen sondern nur aufzeigen dass wir Menschen in verschiedenen Situationen bei der dieselbe Tatsache unterschiedliche Ansichten haben. Wir unterscheiden zwischen Säugetier, Amphibie… und dem „scheiß“ Moskito.
    Zu Schluss danke für die Eröffnung der Diskussion, selbst wenn der Betrag sicher kritisch ist, das Thema ist zu wichtig als dass man nicht immer wieder darüber nachdenkt was einem die Natur und die Ehrlichkeit wie die Bilder entstanden sind Wert ist und dass man auch auf das ein oder andere Bild verzichten sollte.


  • Verfasser:
    Stefan Betz
    (GDT-Mitglied)
    05.08.2018 um 19:27 Uhr
    Nachricht:
    Hallo Benjamin,

    da hat man ja einige Fragen zum beantworten.

    Vorab das persönliche:

    Mein Hund ist nicht bei allen Fototouren dabei - der muss tatsächlich bei vielen Dingen zu Hause bleiben. So wie du kann man die genannten Punkte (4) und (5) tatsächlich interpretieren, sie zielen aber eigentlich in eine andere Richtung. Dem Verhalten direkt am Motiv.

    Danke für die Anregung hier muss man also nochmal nachjustieren.

    Was die Frage nach Genehmigungen angeht. Ich hole z.B. für den einen Workshop den ich unregelmässig bei mir hier in der Ecke abhalte mir immer eine Freigabe ein - im NP Schwarzwald und NP Bayerischer Wald gehen diese Regelungen übrigens nun auch viel weiter, hier müsstest du sogar als RG Gruppe bei einer Exkursion eine Genehmigung einholen. Gibt halt 2 Ansätze - wo kein Kläger da kein Richter oder erst fragen dann handeln....

    So nun zum allgemeinen.

    Leitbild (oder wie immer man es nennen mag).

    Ein Leitbild soll nach innen (als auch nach außen dazu aber später) eine Haltung wiederspiegeln, die von so vielen Mitglieder wie möglich bejaht wird. Im Endeffekt erweitern wir nur die Haltung aus der Satzung. Im Endeffekt formuliert es im Kern immer folgende Gedanken:

    Wer sind wir? Was wollen wir? Wie handeln wir? Wofür stehen wir?

    Dies alles in klaren Darstellungen, um eine Identität zu schaffen oder zu festigen.
    Es beschreibt die Qualitäten die eine Institution hat und zeigt deren Werte auf.

    By the way unser beider Arbeitgeber hat für alle seine Einrichtungen mittlerweile Leitbilder verlangt.... (deins schonmal gelesen ;-))

    Wir (Andreas und ich) haben immer wieder betont (auch auf der MGV), dass wir erst eine interne Diskussion führen wollen. Nach außen wollen wir erst in späteren Schritten gehen. In der aktuellen Entwicklung im Bereich Naturfotografie sehen wir aber die Notwendigkeit sich langsam mal zu positionieren. Es gibt so viele Fehlentwicklungen da draussen die Andreas und ich, als auch andere beobachtet haben - und wir wollen da nicht stillhalten - sondern unsere Meinung kundtun.

    Ja wir wollen umsichtigeres Verhalten schaffen - dies aber über einen langen Zeitraum und über einen langen Prozess und nicht in einer Hauruck-wir- hauen mal- nen- Artike-l Aktion heraus.


    "Habt ihr noch nie das Wegegebot gebrochen?" => hier sind wir doch direkt beim Thema.... ab wann ist denn etwas nicht mehr i.O.?
    Die Argumentation ist vielleicht inhaltlich richtig, diese Fehler gibt es - aber wir müssen beginnen darüber zu sprechen.
    Warum?
    Wir werden nachgeahmt. Immer mehr drängen nach draußen. Willst du irgendwann an manchen Stellen gar nicht fotografieren dürfen? Ich hab das schonmal geschrieben - im Bereich Klettern auf der Schwäbischen Alb, hab ich das erlebt, was passiert wenn zu viele Leute plötzlich nach draußen drängen. Wir haben viel ehrenamtlichen Einsatz durch den AKN und die IG Klettern gebraucht, damit nicht der Wahnsinn ausgebrochen ist. Die Formulierung von Ideen und Leitgedanken, hat dabei geholfen Menschen zu sensibilisieren. Mittlerweile gibt es bei DAV dafür extra eine feste Stelle die in dem Konfliktfeld tätig ist. Sonst wäre an manchem Wandfuß der Alb, der Ameisenlöwe heute nicht mehr vorhanden. Von der ein oder anderen Brut mal abgesehen.

    Die neuen Fotografen suchen nach Orientierung, finden sie wenn wir Glück haben bei uns, oder bei Bekannten oder landen bei Typen wie B.Jaworskyj der dann zeigt wie man dem Kranich hinterher rennt. Dich hat dein Paps an die Hand genommen und in die Natur geführt, wer macht denn das bitte bei den anderen noch....


    "Unsere Satzung + Gesetze und Verordnung + gesunder Menschenverstand + Liebe zur Natur müssten eigentlich ausreichen, Naturfotografie als GDTler so auszuüben, dass die Natur nicht zu Schaden kommt. Und als GDTler hat man draußen natürlich eine gewisse Vorbildfunktion, meine ich zumindest."

    => Zum einen widersprichst du dir da oben selber, wenn du einräumst, dass sich jeder daneben benimmt. Zum anderen sprichst du doch genau das an was wir wollen, vorbildhaftes Handeln. Die 4 Punkte die du genannt hast, reichen aus unserer Sicht nicht, hier kann man aber unterschiedlicher Meinung sein.

    "Und selbst wenn wir uns dann irgendwann auf die Inhalte solch eines Leitsbildes geeinigt haben. Was passiert mit den Mitgliedern, die sich (nachweislich) nicht daran halten? Wer kontrolliert bzw. kann beurteilen, ob die Regeln eingehalten wurden?"

    => auch hier sind wir an einem wichtigen Punkt, den erst später diskutieren muss - den Andreasund ich aber bereits angesprochen haben. Wir wollen keine Sanktionen. Aber vielleicht schafft man mal eine gewisse Kultur in der es auch möglich ist, Kameraden auf Probleme hinzuweisen....



    So wie du gegen das Leitbild argumentierst - wofür brauchen wir das... - so kann ich dafür argumentieren.

    Wenn wir eines haben tut es keinem Weh - wenn wir darüber diskutieren und eine gemeinsame Haltung formulieren können wir nur gewinnen. Und wenn wir es schaffen viele damit zu erreichen, gewinnt das was wir fotografieren wollen....

    LG Stefan








    Der Beitrag wurde zuletzt am 05.08.2018 um 19:29 Uhr bearbeitet.  [Beitrag zitieren]
  • Verfasser:
    Stefan Betz
    (GDT-Mitglied)
    05.08.2018 um 19:33 Uhr
    Nachricht:
    Joachim Raff schrieb:
    E
    Ein GDT Kodex wäre ein Gesetzbuch dass man einhalten müsse und wenn man bei der nicht Einhaltung erwischt wird was dann… wer spielt dann den Ankläger wer den Richter.
    Warum beteiligen sich nicht so viele an der Diskussion? „ Wer ohne Schuld ist werfe den ersten Stein!“ und wir kennen die Realität nicht die großen Verstöße der anderen sondern die eigenen „kleinen“.


    zum ersten.... - so nen Kodex gab es schonmal, wie mir Horst Helwig aus meiner RG schon mal erklärt hatte, als ich zum Thema Ethik einen Impulsvortrag gehalten habe... :-)

    Keiner will einen bis ins Detail gehende Kodex - aber ne Darstellung unserer Haltung wäre aus meiner Sicht ne gute Sache.


    zum zweiten....: Da stimmte ich dir zu, und ich bin der Letzte der nicht auf sich selber zeigen würde. Aber genau hier können wir doch ansetzen und ehrlicher werden - würde uns allen mal gut tun.



  • Verfasser:
    Andreas Trollmann
    (GDT-Mitglied)
    05.08.2018 um 19:44 Uhr
    Nachricht:
    Hallo Benjamin,

    da meine Antwort leider einem Sitzungs-Timout zum Opfer viel, möchte ich nur noch kurz was zu Stefans Antwort hinzufügen:

    Wieso habt ihr die Sperbereule auf dem Schwarzwald geheim gehalten? Hättest damals doch ruhig früher mal Bilder beim RG-Treffen zeigen können oder hattet ihr etwa Angst, dass die vielen Vorbilder (Mitglieder der GDT) doch nicht alle genügend Hirnschmalz haben? (ja ist sehr sarkastisch, tut mir leid ;-) Also als Vorbild sehe ich mich aufgrund eines jährlichen Geldbeitrags lange nicht. Dazu fehlt mir ein Leitbild oder Leitfaden. Ich bin genau so wenig unschuldig wie alle anderen, aber genau deshalb wollen wir das ja. Keiner von uns weiß alles...

    Argumente wie … hält sich doch eh keiner dran … oder … wer soll das kontrollieren … halt ich für schwach.
    Wenn nicht vor mehr als 100 Jahren jemand schon was "unmögliches" und "unrealisierbares" probiert hätte, dann würden wir alle noch auf Pferden reiten.

    Deshalb nochmal ganz direkt: Siehst du die Themen Sperbereule - Stollberg, Sumpfohreule - Cuxhaven, Robben - Helgoland nicht bedenklich oder kritisch?

    Schöne Grüße

    Andreas


  • Verfasser:
    Stephan Fürnrohr
    (GDT-Mitglied)
    05.08.2018 um 20:11 Uhr
    Nachricht:
    Andreas Biber schrieb:
    da meine Antwort leider einem Sitzungs-Timout zum Opfer viel, möchte ich nur noch kurz was zu Stefans Antwort hinzufügen:

    OT: Den Timeout stelle ich mit dem nächsten Release länger ein, danke für den Hinweis.


  • Verfasser:
    Benjamin Waldmann
    (GDT-Mitglied)
    05.08.2018 um 21:32 Uhr
    Nachricht:

    Im Endeffekt formuliert es im Kern immer folgende Gedanken:

    Wer sind wir? Was wollen wir? Wie handeln wir? Wofür stehen wir?

    Dies alles in klaren Darstellungen, um eine Identität zu schaffen oder zu festigen.
    Es beschreibt die Qualitäten die eine Institution hat und zeigt deren Werte auf.



    Hallo Stefan,
    ich kann die Schmittmenge zwischen "Verhaltensregeln bei der Erstellung von Naturfotos" und einem "Leitbild der GDT" nur bedingt bis gar nicht sehen. Am Anfang ging es Euch um Ethik aus Euren Erfahrungen von zunehmenden "Fehlverhalten bei der Naturfotografie" und wie sich die GDT dazu positioniert bzw. positionieren soll. Wenn man jetzt Deine Erklärung zum Leitbild liest, dann passt das (für mich) irgendwie nicht zusammen.

    "Wer sind wir? Was wollen wir? Wie handeln wir? Wofür stehen wir?" Das steht wunderbar in unserer Satzung, auf unserer Homepage, in unseren Faltblättern, die ständig akutalisiert werden, und sogar in kurzen Slogans auf unseren Roll Ups? Haben wir ein Identitätsproblem? Finde ich nicht...

    Willst Du mit einer Latte von Regeln wie man sich verhält und was man beachten muss "die Qualität der GDT" beschreiben??? Die Aufzählung die Du im vorletzten Post gebracht hast, haben in der Summe absolut nichts mit einem Leitbild der GDT zu tun, sofern Deine Erläuterung was ein Leitbild ist, korrekt sein sollten ;-)

    Sorry Andi und Stefan, Eure Argumentation, warum die GDT ein Leitbild, Kodex oder eine Liste von Regelungen zur "ordnungsgemäßen Erstellung von Naturfotos" benötigt, erschließt sich mir nicht. Ich kann nicht erkennen, was danach in Sachen "Naturschutz und Fotografie" innerhalb und außerhalb der GDT wesentlich besser werden soll. Vielleicht liegt es an meinem Job, vielleicht ist es eine persönliche Einstellung - aber irgendwie wird in Deutschland immer mehr Papier beschrieben, immer mehr Gesetze, Verordnung, Richtlinien und Leitbilder verabschiedet - und unserer Natur geht trotzdem immer mehr den Bach runter. Passt doch irgendwie nicht zusammen, oder?

    Wünsch Euch nen schönen Sonntagrestabend und nen guten Start in die Woche!
    Benjamin


  • Verfasser:
    Stefan Betz
    (GDT-Mitglied)
    05.08.2018 um 21:51 Uhr
    Nachricht:
    @Benjamin

    Ethik sind Werte - die werden in einem Leitbild definiert - wobei und das betone ich hier nochmal, ob das ein Leitbild sein muss, steht immer noch in der Sternen, dass darf gerne anders heißen und auch anders formuliert werden - wir wollen hier nur die Diskussion beginnen und wir sind ja schon mitten drin.

    Ich hab auf der MGV und hier und in Mails, mittlerweile schon mehrmals betont, dass ich keine Regeln will - sondern ich will die Haltung, die du hast, die andere im Verein haben, die wir als selbstverständlich ansehen, einfach mal fixiert haben und zwar so, dass ich ihn das auch anderen gegenüber transportieren kann.

    Verhaltensregeln haben wir eigentlich nie aufgestellt...

    Meine Erklärung zum Leitbild ist eine Komprimierung aus ca 15 Seiten zum Thema Leitbild, kannst dich aber gerne mal einlesen.
    Die Fragen die da im Kern aber gestellt werden, führen von der Identität zum Handeln und da wollen wir hin. Es sind Anfangsfragen aus denen sich dann etwas entwickeln soll.

    (hier nochmal eine vielleicht verständlichere Darstellung:

    Leitbild in Unternehmen

    Im wirtschaftlichen Bereich dienen Leitbilder als Rahmen für das Erscheinungsbild eines Unternehmens und sind Bestandteil einer Corporate Identity. Unter Marketing-Aspekten verhilft ein Leitbild dem Unternehmen zur besseren Positionierung am Markt. Es schafft nach innen und nach außen ein Wertebewusstsein, das für das Unternehmen wie ein Gütesiegel wirken kann.

    Die Entwicklung eines Leitbilds ist aber kein einmaliger, von außen gesetzter Akt, sondern ein Prozess über einen längeren Zeitraum, der die Akteure in die Entwicklung integrieren soll. Leitbilder sind ein andauernder Prozess der Selbstreflexion. Sie tragen zur Wertschöpfung und Existenzsicherung von Unternehmen bei.

    Leitbild im Non-Profit-Bereich

    Wenn ein Leitbild verbindlich Auskunft geben soll über den Auftrag (Mission), die strategischen Ziele (Visionen) und die wesentlichen Orientierungen für Art und Weise ihrer Umsetzung (Grundlagen, Werte) so überascht es nicht, dass in den 90er Jahren dieses Thema auch Einzug hielt in den nicht wirtschaftlich ausgerichteten Bereich.

    So entwickeln Schulen schon seit vielen Jahren ein Schulprogramm, das eine Leitbildfunktion für die eigene Schule entfalten soll. Gerade Schulen in freier Trägerschaft sind immer wieder herausgefordert zu verdeutlichen, was unabhängig von den vielen Gemeinsamkeiten mit staatlichen Schulen das "entscheidend Andere" ist.)




    Was deine letzte Frage angeht - ja mir gehts in meiner Behörde genauso - Papier an Papier (wobei das Leitbild eines der letzten guten und anwendbaren Dinge in den letzten Jahren waren).

    ABER! Es geht immer mehr den Bach runter, weil Haltung nicht mehr geäußert wird, weil sich nicht positioniert wird - und genau hier wollen wir ansetzen.



    Vielleicht hast du aber auch eine bessere Idee, wie man das Problem angehen kann... - auch die greifen wir gerne auf



    Der Beitrag wurde zuletzt am 05.08.2018 um 21:53 Uhr bearbeitet.  [Beitrag zitieren]
  • Verfasser:
    Stephan Fürnrohr
    (GDT-Mitglied)
    05.08.2018 um 22:11 Uhr
    Nachricht:
    Hallo Stefan,

    ich lese hier aufmerksam mit und verinnerliche alle Argumente - aber daraus werde ich nicht schlau:.

    Einerseits sagst Du:
    Stefan Betz schrieb:
    Ich hab auf der MGV und hier und in Mails, mittlerweile schon mehrmals betont, dass ich keine Regeln will - sondern ich will die Haltung, die du hast, die andere im Verein haben, die wir als selbstverständlich ansehen, einfach mal fixiert haben und zwar so, dass ich ihn das auch anderen gegenüber transportieren kann.


    Andererseits ist das, was Du oben als "Leitbild GDT" formuliert hast, ganz klar nicht viel mehr als eine Sammlung von Verhaltensregeln ("ich mache..." / "ich mache nicht...."). Mir ist immer noch nicht klar, was Du jetzt genau willst?

    Deiner Schluss-Aussage ("Es geht immer mehr den Bach runter, weil Haltung nicht mehr geäußert wird, weil sich nicht positioniert wird - und genau hier wollen wir ansetzen.") stimme ich nicht zu. Es werden, wie Benjamin richtig festgestellt hat, mehr als genug Positionen und Credos zu Papier gebracht und kommuniziert. Es scheitert aber doch stets daran, dass die schönen Werte einfach nicht gelebt werden.

    LG & nen schönen Rest-Abend,
    Stephan


    Der Beitrag wurde zuletzt am 05.08.2018 um 22:13 Uhr bearbeitet.  [Beitrag zitieren]
  • Verfasser:
    Stefan Betz
    (GDT-Mitglied)
    05.08.2018 um 22:22 Uhr
    Nachricht:
    @Stephan

    ich hab mich bei den oben genannten 10 Punkten an Dingen orientiert, von denen ich selber der Meinung bin, dass sie angemessen sind dass sie geäußert werden, aber auch an Punkten die genauso in anderen Naturfotovereinigungen dargestellt werden.

    Es sind Leitgedanken wie ich handle....

    Ob man da jetzt Ich davor schreib, ob man das umformuiliert - kann man alles diskutieren. Ja das ist eine Sammlung - aber was ich sagen wollte habe ich schon im Artikel niedergeschrieben, die Grundinfo hat doch schon jeder.

    Selbst dazu hat sich niemand hier, bis auf Flo geäußert.

    Ich sag klar die Haltung in transpartenter Form fehlt - wenige haben sich in letzter Zeit mal öffentlich zu bestimmten Dingen die um uns rum so geschehen geäußert - es wird eher mal bei nem Bier diskutiert und dann war es gut. Wir haben doch alle gemeinsam ne Haltung und die kann man doch mal kommunizieren - ich verstehe das nicht.

    Ich verneine nicht, dass die GDT viel darstellt und macht - hab ich nie gesagt - aber du selbst siehst die Notwendigkeit auch, nur finden wir alle noch nicht den richtigen Weg.

    Die Werte werden nicht gelebt, das stimmt. Deshalb haben wir diese Diskussion angefangen - aber ehrlich ihr wollt von uns immer das wir was fixieren und wenn wir es tun, bekommen wir egal wie jedes Mal eine vor den Latz.

    Flo hat es doch oben eigentlich ganz gut aufgriffen und seine Gedanken finde ich gut - jetzt geht es darum das mit Inhalt zu füllen.


  • Verfasser:
    Florian Nessler
    (GDT-Mitglied)
    05.08.2018 um 22:24 Uhr
    Nachricht:
    Andreas Biber schrieb:

    Hallo Florian,

    veröffentlicht wurde der Flyer (https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/ina/Dokumente/Tagungsdoku/2015/2015-Flyer_Ethik_Naturfotografie-neu.pdf) ja auch, aber wieso wird dieser nicht verbreitet? Warum weißt man neue Mitglieder nicht auf das Bestehen eines solchen Flyers hin? Deshalb stell ich mir schon die Frage was danach passiert. Die Diskussionen in den Mails haben ja gezeigt das eher ein Lünen-Vortrag als ein Dokument gewünscht wird - falls überhaupt etwas gewünscht wird.



    Weil, und das nehme ich auch hauptsächlich auf meine Kappe, aus Zeitgründen einfach sehr viele Sachen liegen geblieben sind und nicht so umgesetzt werden konnten, wie ich mir das vorgestellt hatte.


    Was mir bei der bisherigen Diskussion aufgefallen ist... wir scheinen uns halbwegs einig darin zu sein, dass wir kein striktes Regelwerk und keine Sanktionen bei Regelverltzungen brauchen/wollen... auch dem gemeinen GDT-Mitglied wird attestiert, dass er sich (aufgrund der eigentlich klaren Satzung und seines gesunden Menschenverstandes) ethisch möglichst einwandfrei verhält. Und aus meiner Erfahrung heraus, kann ich das unterschreiben... deswegen gehe ich da auch zum Teil mit Benjamins Beitrag mit.

    Unsere Satzung + Gesetze und Verordnung + gesunder Menschenverstand + Liebe zur Natur müssten eigentlich ausreichen, Naturfotografie als GDTler so auszuüben, dass die Natur nicht zu Schaden kommt. Und als GDTler hat man draußen natürlich eine gewisse Vorbildfunktion, meine ich zumindest.


    Wen wollen wir also mit diesem Leitfaden ansprechen? Auf der einen Seite natürlich neue und potentielle Mitglieder... auf der anderen Seite und das ist auch nicht ganz unwesentlich, potentielle Partner, aber auch Institutionen von denen wir, als Fotografen/-innen, etwas wollen. Da fallen mir sofort die verschiedenen Naturschutzverwaltungen ein, wenn es z.B. um Fotogenehmigungen oder die allgemeine Anerkennung der Naturfotografie als "Freund" und nicht als "Feind" geht. Ich sehe die GDT da natürlich als Interessenvertretung ihrer Mitglieder und eines unser Hauptinteressen ist, dass wir in der Natur fotografieren können. Betrachtet man die Entwicklung der letzten Jahre, und deshalb diskutieren wir hier ja auch, ist die Akzeptanz der Naturfotografie als Partner des Naturschutzes, gerade bei diversen Behörden, nicht gerade gestiegen. Und hier kann, meiner Meinung nach, ein, neben der Satzung, klar formuliertes Leitbild (tut mir Leid, aber mir fällt gerade kein anderer Begriff ein), dazu beitragen, dass man in Diskussionen/Verhandlungen ein besseres Standing hat und auch leichter und deutlicher erklären kann, wofür die Naturfotografie der GDT-Mitglieder steht.
    Das muss begleitet werden von einer Diskussion über weitere/neue Möglichkeiten der Unterstütung des Naturschutzes durch die Naturfotografie. (wie ja bereits angemerkt) Welche dann in den RGs oder anderen Aktionen umgesetzt werden kann (aber nicht muss)...



  • Verfasser:
    Florian Nessler
    (GDT-Mitglied)
    05.08.2018 um 22:30 Uhr
    Nachricht:
    Weil das jetzt auch hier unterschwellig immer wieder hoch kommt... ich glaube wir haben kein so großes Problem mit "Fehlverhalten" innerhalb der GDT. Ich glaube die Werte der GDT, welche in unserer Satzung formuliert sind, werden von einem Großteil gelebt. Deswegen würde ich mich hier auch nicht so darauf versteifen, dass ein (neues/detailliertes) Regelwerk/Verhaltenskodex für uns erarbeitet werden soll, sondern vielmehr für einen Personenkreis außerhalb der GDT... der seltener in die Satzung schaut.



  • Verfasser:
    Stefan Betz
    (GDT-Mitglied)
    05.08.2018 um 22:41 Uhr
    Nachricht:
    Danke Flo - gut zusammengefasst


  • Verfasser:
    Stephan Fürnrohr
    (GDT-Mitglied)
    06.08.2018 um 10:02 Uhr
    Nachricht:
    Stefan Betz schrieb:
    Die Werte werden nicht gelebt, das stimmt. Deshalb haben wir diese Diskussion angefangen - aber ehrlich ihr wollt von uns immer das wir was fixieren und wenn wir es tun, bekommen wir egal wie jedes Mal eine vor den Latz.

    Hallo Stefan, ich habe Dir keinen vor den Latz gegeben - ich habe lediglich nachgefragt, wie der Widerspruch in deinen Aussagen ("keine Regeln") im Kontext dessen zu sehen ist, dass Du eben als "Leitbild" ein recht konkretes Regelwerk formuliert hast.

    Ich schreibe gerade meine Gedanken zu der Sache auf um sie hier zu posten - und die beziehen sich auch auf Deinen Vorschlag. Wenn Du allerdings Deinem Vorschlag selbst widersprichst, macht es das schwierig, hier Argumente auszutauschen. ;-)

    LG,
    Stephan


  • Verfasser:
    Stefan Betz
    (GDT-Mitglied)
    06.08.2018 um 10:10 Uhr
    Nachricht:
    @Stephan

    das ist vielleicht mit dem Latz drastisch ausgedrückt, aber ehrlich gesagt...

    bis jetzt kam egal bei was immer nur ein aber und/oder ein dagegen.... - über Alternativvorschläge würd ich mich freuen.

    Oder auch die klare Aussage wir brauchen das nicht. Dieses ständige sich erklären müssen, ist anstrengend und kontroproduktiv, weil man vielleicht auch das eine oder andere Mal Aussagen die man vorher gemacht hat, schlecht wiedergibt und dadurch Unsicherheiten/Unklarheiten entstehen.

    By the way für mich sind das oben keine Regeln sondern eine Haltung.... (ist jetzt aber eher eine pädagogische Sicht)


    Andreas und ich kommen uns vor wie Don Quichotte...



    Der Beitrag wurde zuletzt am 06.08.2018 um 10:11 Uhr bearbeitet.  [Beitrag zitieren]
  • Verfasser:
    Stephan Fürnrohr
    (GDT-Mitglied)
    06.08.2018 um 11:06 Uhr
    Nachricht:
    Hallo, Stefan!

    Stefan Betz schrieb:
    Wenn wir eines haben tut es keinem Weh - wenn wir darüber diskutieren und eine gemeinsame Haltung formulieren können wir nur gewinnen.


    Dem kann ich so nicht vollständig zustimmen. Der Sinn von „Leitbildern“ an sich ist ja durchaus umstritten. Sie sind gerade mächtig in Mode, kaum eine Firma der ein findiger Berater nicht für viel Geld die Notwendigkeit eines Leitbilds eingeredet hat. Aber leider hört man aus vielen Firmen, dass es die Mitarbeiter incl. Management einen Sch… interessiert, was in ihrem Leitbild steht. Volkswagen und Audi haben sicher Leitbilder. Kraus-Maffei vermutlich auch. Datenkrake Google hatte mit seinem Motto/Leitbild „don’t be evil“ doch zuletzt eher die Lacher auf seiner Seite.
    Und der Umstand, dass Behörden umfassend auf diesen Zug aufgesprungen sind sollte uns noch misstrauischer machen, oder? ;-)

    Vorneweg möchte ich jedoch sagen, dass ich, auch wenn ich persönlich die Ausformulierung eines „Leitbildes“ aufgrund unserer in diesen Punkten sehr eindeutigen Satzung für unnötig erachte, mich im Zweifelsfall gerne vom Gegenteil überzeugen lasse. Deshalb habe ich hier bisher mitgelesen und mich nicht eingemischt. 
Wenn Veränderungen Erfolg haben sollen, muss man sich aber immer auch über mögliche Folgen Gedanken machen und überlegen, ob und wie man mit diesen Folgen ggf. umzugehen imstande ist.

    Mit der Formulierung eines Leitbilds steht man von Anfang an in einer Zwickmühle, insbesondere in einem pluralistischen und vielfältigen Verein, wie es die GDT nun mal ist. Denn formuliert man das Leitbild eher (str)eng, steht man durchaus u.A. vor der Frage nach Kontrolle - und wenn man nicht selbst kontrolliert, zumindest vor der Frage, wie man mit Beschwerden umgeht. Es gibt auch heute schon "Anzeigen" beim Vorstand. Zum Glück nicht oft, aber eben doch immer wieder. Zumindest eine davon erging nach meinem Ermessen in eindeutig verleumderischer Absicht - verbunden mit heftigen Drohungen, den Ruf des betr. Fotografen zu ruinieren. Einer anderen lag ein Fehlverhalten (letztendlich Übereifer) eines GDT Mitglieds zugrunde: die betroffene Person war einsichtig, hatte sich bereits selbst bei der zuständigen Behörde angezeigt. Das Fehlverhalten war in diesem Fall von einem Naturschützer mit Bild und Video dokumentiert worden.
    In allen Fällen fand die "Anzeige" unter Berufung auf die Haltung/Satzung der GDT statt. Es gibt also bereits heute eine durchaus auch außerhalb der GDT (international) wahrgenommene ethische Haltung - auch ohne zusätzliches Leitbild. Das drückt sich auch in den bisweilen bei prämierten Wettbewerbsbildern auftretenden Diskussionen aus. Auch hier geht es meistens um ethische Themen, die jedoch nicht immer mit dem Naturschutz zusammenhängen müssen.
Ob „Anzeige“ eines Mitglieds oder Beschwerde über ein Wettbewerbsbild: Sich damit zu beschäftigen kostet Zeit, bisweilen sogar extrem viel Zeit. In einem Fall wurden von Seiten des GDT-Vorstands sogar Ortsbegehungen im Ausland angeboten, um die Vorwürfe zu prüfen. Dem waren tagelange Recherchen, eine Kaskade internationaler Korrespondenz und Telefonate verschiedenster Beteiligter vorausgegangen.
    Es ist also mitnichten „schwach“ auf solche Probleme hinzuweisen, Andreas. Schwach ist es vielmehr, Wünsche und Forderungen zu formulieren, ohne sich über mögliche Folgen Gedanken zu machen.
    
Stellt sich die Frage: warum nehmen wir im Fall von Beschwerden diesen Aufwand auf uns? Ganz einfach - weil es eben auch zur Haltung der GDT gehört, Regeln nicht nur aufzustellen um sich in deren Wohlklang zu sonnen, sondern diese auch ernst zu nehmen und möglichen Verstößen nachzugehen.

    Ich sehe nun durchaus das Problem, dass ein ausformuliertes Leitbild den Weg für unsere Mitglieder so weit verengt, dass sich fast jeder dann und wann gewisser „Verstöße“ schuldig macht. Wenn wir mit dem Leitbild aber in die Öffentlichkeit treten, werden wir (und damit alle Mitglieder) und daran messen lassen müssen.
Ich kann die Möglichkeit nicht ausschließen, dass damit die Beschwerden zunehmen (was schon ein einem geringem Umfang vom Vorstand nicht mehr zu bewältigen wäre - was dann? Führen wir so eine Art interne Ermittlungstruppe ein, mit angeschlossenem Schiedsgericht?) - wie geht es dann weiter, führt das nicht zu einem Klima gegenseitiger Überwachung, Misstrauen und Missgunst? Besonders im Umfeld der Wettbewerbe, wo der große Ehrgeiz im Spiel ist, kann es dann schnell mal heissen: für dieses oder jenes Bild hat er aber den Weg verlassen müssen - wie könnt Ihr Bilder prämieren, bei deren Erstellung gegen Euer ethisches Leitbild verstoßen wurde? Momentan haben wir noch kleine Grauzonen. Ich bin mir sicher, dass jede Konkretisierung von Ge- und Verboten zwangsläufig zu mehr Beschwerden führen wird. 
Und was, wenn Leute zu unrecht beschuldigt werden? „Wir wollen keine Sanktionen“ - das ist leicht gesagt, aber die Praxis sieht anders aus. Auch wenn der Verein keine Verstöße direkt sanktioniert, so muss man den Beschwerden doch zumindest nachgehen - sonst macht man sich völlig unglaubwürdig.

    Doch zurück zu der Frage nach der „Zwickmühle“ Leitbild. Man könnte nun natürlich das Leitbild auch lockerer, offener formulieren. Aber auch das scheint mir nicht der optimale Weg zu sein, denn dann steht man schnell vor der Frage: wozu das ganze, wenn es sich am Ende um windelweiche Phrasen und fromme wünsche handelt. Jeder Entscheidungsträger weiß heute, wie ein Leitbild zu bewerten ist: als idealisiertes Selbstbild, das mit der Praxis im Zweifelsfall überhaupt nichts zu tun hat.

    Wenn ich die GDT vorstelle und vertrete, stelle ich immer die **Haltung** des Vereins in den Vordergrund, denn die in unseren Satzung festgeschriebene und in breiten Teilen gelebte Haltung ist es, was uns von anderen Fotoclubs unterscheidet. Diese Haltung fußt auf 3 Säulen: Dem Streben nach Qualität, der Authentizität unserer Bilder und der Achtung des Naturschutzes. 
Dafür ist die GDT bekannt - zumindest bei den Leuten, die sie kennen. ;-)
Diese 3 Säulen entsprechen für mich dem, was Du vermutlich mit Leitbild meinst. Sie gehen aber über den Aspekt des Naturschutzes hinaus - und das finde ich bei einer Vorstellung der GDT in der Öffentlichkeit sehr wichtig, denn gerade das Thema der Authentizität ist eines, welches sehr oft nachgefragt und eingefordert wird - und letztlich geht es dabei auch um eine Form der Ethik.
    Viel wichtiger als ein zusätzlicher Papiertiger ist mir bei der Vorstellung der GDT aber immer, anhand von Beispielen erläutern zu können, wie diese Haltung bei uns gelebt wird.

    Fazit:
    - Ich sehe keine Notwendigkeit für ein weiteres Leitbild
    - Insbesondere nicht, wenn es sich nur auf den Naturschutz bezieht, da dies nur einen Aspekt der Haltung der GDT widerspiegeln würde
    - Ich sehe mögliche Probleme, die mit der Veröffentlichung eines detaillierten Leitbilds auf uns zukommen könnten (s. oben)
    - Ich denke aber auch, dass man unseren Haltung sicher noch besser kommunizieren könnte, das ist aber eher eine rein handwerkliche Sache (Texte, Bilder etc.)

    Soviel zur Kritik.

    Vorneweg zum nächsten Absatz - anscheinend redeten wir bisher etwas aneinander vorbei, denn das was Ihr formuliert habt sehe ich als reines Regelwerk, Du nennst es im Gegensatz dazu "Leitbild" und gemeinsam habt Ihr beide Euch in der vorangegangenen Email-Debatte fast schon aggressiv gegen ein konkretes Regelwerk verwehrt. Das könnte für Missverständnisse gesorgt haben. ;-)

    Egal, wie auch immer man es nennt, ich finde es grundsätzlich nicht schlecht. Ich denke, wenn man das mal durchdenkt und etwas griffiger formuliert, so dass es einen markanten GDT-Charakter bekommt, wäre das etwas, was man unseren Mitgliedern für das Thema "Ethik & Naturschutz" an die Hand geben könnte.
 Ich finde jedoch, dass wir damit mehr in den Duktus einer Beratung gehen sollten - und nicht eines Gesetzbuchs, ob bindend oder nicht.

    Das Werk könnte mit einer Präambel beginnen, wie:
    "Wir sind uns der Diversität und Individualität unserer Mitglieder bewusst, geben aber für Ethisches Verhalten in der Naturfotografie basierend auf den Statuten unserer Satzung die folgenden Handlungs- und Verhaltensratschläge heraus. Wir empfehlen jedem Mitglied, diese als Grundlage der eigenen Handlungsweise zu verinnerlichen.
    Die Regeln werden vom Verein in keiner über die Satzung hinaus gehender Form sanktioniert. Wir glauben an die positive Kraft unserer Gemeinschaft und stellen es jedem Mitglied frei, sich öffentlich oder im Stillen zu den Leitlinien zu bekennen."

    (Bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, das ist jetzt nur mal so schnell hingeschrieben)

    Danach gerne eine Aufteilung wie von Euch vorgeschlagen - "vor der Aufnahme"…etc.

    Das Ganze könnte dann auch immer wieder unkompliziert an neue Gegebenheiten angepasst werden, bei Nachfragen und Unsicherheiten erweitert und/oder umformuliert werden.

    Frei fabuliert: Dazu ein Logo, mit dem sich Mitglieder und Nichtmitglieder auf Ihrer Homepage zu den Regeln bekennen können - so starten wir eine Bewegung, die über die GDT hinaus geht?

    Das alles einfach mit dem Hintergedanken, hier viel mehr einen Service, eine Orientierungshilfe zu bieten, anstatt so etwas wie eine erweiterte Satzung zu postulieren. Dies hätte meines Erachtens einen viel positiveren Charakter als ein Leitbild, welches ggf. nur viele (auch potentielle Mitglieder) verunsichern und abschrecken würde ("was darf ich alles nicht mehr, wenn ich der GDT beitrete? Was passiert, wenn ich mich falsch verhalte? Werde ich kontrolliert angeschwärzt?") und unserem Ruf als elitärer Zirkel weiteren Vorschub leisten würden.

    Am Ende denke ich, dass wir inhaltlich sowieso eine komplette Übereinstimmung haben. Beziehen sich unsere Differenzen nicht lediglich darauf, wie wir es verpacken und kommunizieren? 
Das ist doch eigentlich eine gute Basis. :-)

    Einen schönen Montag,
    wünsche ich!

    Stephan


    Der Beitrag wurde zuletzt am 06.08.2018 um 11:06 Uhr bearbeitet.  [Beitrag zitieren]
  • Verfasser:
    Stefan Betz
    (GDT-Mitglied)
    06.08.2018 um 12:53 Uhr
    Nachricht:
    Stephan Fürnrohr schrieb:




    Vorneweg zum nächsten Absatz - anscheinend redeten wir bisher etwas aneinander vorbei, denn das was Ihr formuliert habt sehe ich als reines Regelwerk, Du nennst es im Gegensatz dazu "Leitbild" und gemeinsam habt Ihr beide Euch in der vorangegangenen Email-Debatte fast schon aggressiv gegen ein konkretes Regelwerk verwehrt. Das könnte für Missverständnisse gesorgt haben. ;-)

    Egal, wie auch immer man es nennt, ich finde es grundsätzlich nicht schlecht. Ich denke, wenn man das mal durchdenkt und etwas griffiger formuliert, so dass es einen markanten GDT-Charakter bekommt, wäre das etwas, was man unseren Mitgliedern für das Thema "Ethik & Naturschutz" an die Hand geben könnte.
 Ich finde jedoch, dass wir damit mehr in den Duktus einer Beratung gehen sollten - und nicht eines Gesetzbuchs, ob bindend oder nicht.

    Das Werk könnte mit einer Präambel beginnen, wie:
    "Wir sind uns der Diversität und Individualität unserer Mitglieder bewusst, geben aber für Ethisches Verhalten in der Naturfotografie basierend auf den Statuten unserer Satzung die folgenden Handlungs- und Verhaltensratschläge heraus. Wir empfehlen jedem Mitglied, diese als Grundlage der eigenen Handlungsweise zu verinnerlichen.
    Die Regeln werden vom Verein in keiner über die Satzung hinaus gehender Form sanktioniert. Wir glauben an die positive Kraft unserer Gemeinschaft und stellen es jedem Mitglied frei, sich öffentlich oder im Stillen zu den Leitlinien zu bekennen."

    (Bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, das ist jetzt nur mal so schnell hingeschrieben)

    Danach gerne eine Aufteilung wie von Euch vorgeschlagen - "vor der Aufnahme"…etc.

    Das Ganze könnte dann auch immer wieder unkompliziert an neue Gegebenheiten angepasst werden, bei Nachfragen und Unsicherheiten erweitert und/oder umformuliert werden.

    Frei fabuliert: Dazu ein Logo, mit dem sich Mitglieder und Nichtmitglieder auf Ihrer Homepage zu den Regeln bekennen können - so starten wir eine Bewegung, die über die GDT hinaus geht?

    Das alles einfach mit dem Hintergedanken, hier viel mehr einen Service, eine Orientierungshilfe zu bieten, anstatt so etwas wie eine erweiterte Satzung zu postulieren. Dies hätte meines Erachtens einen viel positiveren Charakter als ein Leitbild, welches ggf. nur viele (auch potentielle Mitglieder) verunsichern und abschrecken würde ("was darf ich alles nicht mehr, wenn ich der GDT beitrete? Was passiert, wenn ich mich falsch verhalte? Werde ich kontrolliert angeschwärzt?") und unserem Ruf als elitärer Zirkel weiteren Vorschub leisten würden.

    Am Ende denke ich, dass wir inhaltlich sowieso eine komplette Übereinstimmung haben. Beziehen sich unsere Differenzen nicht lediglich darauf, wie wir es verpacken und kommunizieren? 
Das ist doch eigentlich eine gute Basis. :-)



    mein letzter Beitrag wurde nicht gespeichert also nochmal....

    Ja wir reden seit Monaten aneinander vorbei - kommt aber auch mit davon, dass man von uns immer wieder gefordert hat, macht doch mal das, formuliert mal, stellt Punkte auf.... all dem sind wir nachgekommen. (übrigens sehr frustierend)

    Mittlerweile haben wir alle uns schon weit aufeinander zu bewegt. Heute lese ich das erste Mal konkrete Alternativvorschläge. Was mich freut, ich war kurz davor das Ganze hinzuwerfen, weil nur Gegenwind kam.

    Ja ich/wir wollen kein Regelwerk - wir wollen eine Haltung transportieren zur der man sich bekennen kann.
    Das hab ich aber schon auf der MGV in meinem Eingangstatement gesagt.
    Die 10 Punkte sind wie bis jetzt immer reine Diskussionsgrundlage und sollen aufgegriffen, erweitert, verändert, diskutiert werden.
    Die 10 Punkte entstanden auf Wunsch 3ter und als Grundlage. Ich bin da ganz bei der Idee von Flo, das in schönen klaren Worten formuliert irgendwie zu postulieren. Da bin ich aber als Schwabe der falsche Ansprechpartner dafür.

    Dein Eingangspostualat finde ich eine gute Ausgangsbasis, vielleicht mag Flo das aufgreifen.
    Ebenso die Ideen die du erwähnt hast. Wie das Kind nachher heißt ist mir egal, mir geht es um eine Haltung, die nach außen deutlicher zu erkennen ist.
    (Wobei ich auch nicht Regeln sondern Haltungen vermitteln will, du sprichst oben von Logo und Regeln...)

    Ich denke viele der Ideen/Probleme die hier einfliessen können, kann man dem Artikel entnehmen. Anderseits - müssen wir vielleicht hier auch nochmal sammeln und eine vielfältige Sicht der Dinge zu erhalten.

    LG SB

    PS: Kleine persönliche Anmerkung - ich arbeite gerne mit Leitbildern - wenn sie gelebt werden. Ich hab bis jetzt 3 positive Erfahrungen damit, weil es aber auch von Anfang eine gemeinsame Idee war. Wegen mir braucht die GDT das nicht, solange Haltung in irgendeiner Form präsenter dargestellt wird. Wir beide hatten uns da ja schonmal darüber unterhalten, und da widerspreche ich auch Benjamin bei dem was er oben erwähnt hat. Nicht immer ist die Haltung der GDT klar ersichtlich, ich hab viele Fragende auf Workshops, Vortragsabenden, GDT Veranstaltungen oder sonst wo erlebt. Deshalb sag ich man kann da nur gewinnen, wenn man es richtig macht. Schnellschüsse und Larrifarri mag ich auch nicht.



    Der Beitrag wurde zuletzt am 06.08.2018 um 12:55 Uhr bearbeitet.  [Beitrag zitieren]
  • Verfasser:
    Alexander Bischof
    (GDT-Mitglied)
    10.09.2018 um 11:21 Uhr
    Nachricht:
    ja shit, jetzt hat bei mir der Timeout auch zugeschlagen - oder was anderes - nun ja, dann tipp ich nochmal:

    ich hatte nun ein paar Wochen Abstand zum Thema und habe immer mal wieder darüber siniert und nachgedacht und habe die letzten Beiträge dazu gelesen.

    Folgendes nun dazu:
    Ich denke, wir müssen von so Begriffen wie "Regelwerk", "Leitfaden" etc. weg. Diese Begriffe implizieren viel zu sehr das Strikte und würden vermuten lassen, dass eine "Ermahnung bei Nichteinhaltung" erfolgt. Genau so etwas wollen wir ja nicht erreichen.

    Ich finde den Gedanken gut, mehr in die Richtung "Beratung", "Orientierungshilfe", "Service" zu gehen. Also mehr der helfende / unterstützende Charakter des Ganzen. So kommt es bestimmt "draußen" auch besser an.


    Die Aufteilung in der folgenden Form finde ich gut:
    - Präambel
    - Vor der Aufnahme
    - Während der Aufnahme
    - Nach der Aufnahme
    - ggf. Sonstiges

    Den Gedanken mit dem Logo

    mit dem sich Mitglieder und Nichtmitglieder auf Ihrer Homepage zu den Regeln bekennen können - so starten wir eine Bewegung, die über die GDT hinaus geht?


    finde ich, ohne Stunden darüber nachzudenken, erst mal sehr interessant und gut. Man könnte es auch als "Qualitätszeichen" verstehen. Wie oft sehe / lese von "Wildlife" Aufnahmen bei denen stark beeinflusst / veränderte wurde und das dann nicht genannt wurde / nur auf intensive Nachfrage genannt wird. So könnte man zumindest in gewissem Rahmen ein Zeichen setzen.


    Der Beitrag wurde zuletzt am 10.09.2018 um 11:23 Uhr bearbeitet.  [Beitrag zitieren]
  • Verfasser:
    Alexander Bischof
    (GDT-Mitglied)
    10.09.2018 um 11:50 Uhr
    Nachricht:
    ich habe mal kurz angefangen ein paar Logo Ideen zu basteln auf Basis der 3 leitenden Begriffe - gerne andere Ideen
    denkt euch den weißen Balken mal weg - als transparenter Hintergrund bei der Schrift

  • Verfasser:
    Alexander Bischof
    (GDT-Mitglied)
    10.09.2018 um 11:50 Uhr
    Nachricht:
    und noch zwei

  • Verfasser:
    Stefan Betz
    (GDT-Mitglied)
    30.11.2018 um 23:57 Uhr
    Nachricht:
    da ich 2 Emails mit Nachfragen bekam, wie es weitergeht...

    Aktuell hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich getroffen hat und am Thema dran ist... - sobald was spruchreif ist und mit dem Vorstand abgestimmt ist, stellen wir das dann mal zur Diskussion.


  • Verfasser:
    Alexander Bischof
    (GDT-Mitglied)
    10.12.2018 um 13:46 Uhr
    Nachricht:
    Ah, Danke die für die Info.
    Wäre natürlich interessant gewesen, das hier vorher zu erfahren, auch wer an der Arbeitsgruppe beteiligt ist.

    Kann aber auch verstehen, wenn dies nicht öffentlich sein soll.


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