GDT Europäischer Naturfotograf des Jahres 2016

Die Jury

Dr. Alexander Mustard, GB (Naturfotograf)

Alexander Mustard
Dr. Alexander Mustard (41) aus Großbritannien fotografiert seit über 30 Jahren unter Wasser. Seit 12 Jahren arbeitet er hauptberuflich als Unterwasserfotograf. Seine Bilder wurden häufig ausgezeichnet, darunter sechsmal beim „BBC Wildlife Photographer of the Year“. Er war viermal Kategorie-Sieger bei den „British Wildlife Photography Awards“. Sein letztes Buch, "Reefs Revealed", wurde als bestes Buch der Unterwasserfotografie mit dem „International Grand Prize“ ausgezeichnet. Sein Bild "Night Moves" machte ihn 2013 zum „Europäischen Naturfotografen des Jahres“ der GDT, wo es erstmalig ein Unterwasserbild an die Spitze schaffte. Seine Fotos werden in Ausstellungen rund um den Globus gezeigt. Ein besonderes Highlight war, als er persönlich der Queen Königin Elizabeth II seine Bilder zeigen durfte.

Alex ist Initiator des Wettbewerbs "Unterwasserfotograf des Jahres" und war in der Jury für Wettbewerbe wie „Wildlife Photographer of the Year“, „CMAS World Championship of Underwater Photography“ und viele andere. Er ist seit 12 Jahren Vorstandsmitglied der britischen Gesellschaft für Unterwasserfotografie und Mitherausgeber von Wetpixel.com. Alex veröffentlicht regelmäßig Artikel und Bilder in Fachzeitschriften mit den Themenbereichen Meer, Natur, Tauchen und Fotografie; bisher sind über 450 Artikel von ihm erschienen. Besonderes gefragt ist er als Experte der Unterwasserfotografie, vor allem wenn es um den Test von Ausrüstungsgegenständen oder um fotografische Techniken geht.

Dieses Jahr erscheinen zwei Bücher von ihm: "Underwater Photography Masterclass" und "Secrets Of The Seas". Für das fotografische Naturschutzprojekt 2020VISION in Großbritannien war er einer der beauftragten Fotografen. Zu seinen Kunden gehören mehrere große Hersteller von Tauchausrüstungen und britische Tourismusbehörden. Eines seiner ungewöhnlichsten Projekte war die Zusammenarbeit mit Nissan für deren Konzeptfahrzeug NV200, das eigens für die Autoausstellung in Tokio gebaut wurde. Der Wagen wurde genau auf seine Bedürfnisse als Unterwasserfotograf zugeschnitten. Alex Mustard ist der Erfinder von Magic Filters, einer Produktreihe von Filtern speziell für die digitale Unterwasserfotografie ohne künstliche Lichtquellen. Seine Workshops an den schönsten Tauchspots der Welt zum Thema Unterwasserfotografie sind äußerst beliebt.


Peter Cairns, GB (Naturfotograf)

Peter Cairns
Peter Cairns lebt im Herzen des schottischen Nationalparks Cairngorms. Er hat zahlreiche Preise gewonnen, sechs Bücher verfasst und mit Freunden und Kollegen mediale Naturschutzprojekte initiiert, wie z. B. Tooth & Claw, Highland Tiger, Wild Wonders of Europe und 2020VISION. Pete leitet „The Wild Media Foundation“, ein Sozialunternehmen, das hinter seinem neusten Projekt über Schottland steht: „SCOTLAND: The Big Picture“. Als Befürworter von Renaturierung ist Peter Cairns Vorstandsmitglied der preisgekrönten Stiftung Trees for Life und "Senior Fellow" der International League of Conservation Photographers. In früheren Zeiten war Pete einer der Wegbereiter für den Wildtier-Tourismus in Schottland. Er plant und führt seit fast zwei Jahrzehnten Foto-Touren für „Northshots Photo Adventures“ durch, Schottlands ältesten Anbieter in Sachen Fotografieren und Reisen.


Guillaume Bily, FR (Naturfotograf)

Guillaume Bily
Guillaume Bily (Jhg. 1986) entwickelte bereits in seiner Jugend eine große Leidenschaft für Landschaftsfotografie und für die Natur. Vier Jahre lange lernte er das Fotografieren an der Schule Etienne-Jules Marey in Frankreich. Mit 18 Jahren schloss er sich der Foto-Agentur BIOS an und setzt seine Studien an der Universität fort. In den letzten Jahren hat er sich wieder auf Landschaften und die Natur konzentriert, wobei er immer versucht, sowohl die Atmosphäre festzuhalten, als auch seine Emotionen beim Fotografieren der in abgelegenen Gebieten entstandenen Bilder, die er auf langen Reisen vor allem auf der Nordhalbkugel besucht hat. Anfangs nahm die die Schwarz-Weiß Fotografie einen großen Raum bei seiner Arbeit ein.

Er gewann den zweiten Preis in der Schwarz-Weiß-Kategorie beim BBC Wildlife Photographer of the Year 2008. 2010 präsentierte er seine erste, vollständig der Schwarz-Weiß-Fotografie gewidmete Ausstellung beim Foto-Festival in Montier-en-Der (Frankreich), im Jahr 2011 auf dem Foto-Festival in Namur (Belgien) und 2013 präsentierte er eine neue, monochrome Ausstellung zum Thema „Europäische Vogelwelt“ auf dem Festival de l’Oiseau in Frankreich. Das Jahr 2012 führte ihn dann auf eine 4-monatige, einsame Reise nach Norwegen, wo er mit der Dämmerung arbeitete. Der Übergang zur Farbe war in seiner neuen Arbeit mit dem Titel "Towards the Dark" unausweichlich, denn er wollte der blauen Farbe der Dämmerung Rechnung tragen, die er ganz besonders liebt.

In einer Ausstellung, einer Multivisions-Show und mit einem kleinen Buch teilt er die Stimmungen der norwegischen Dämmerung mit seinem Publikum. Diese Ausstellung war 2013 in Namur zu sehen und anschließend in Montier-en-Der, wo er zwei fotografische Auszeichnungen entgegen nehmen konnte. Im darauffolgenden Jahr war diese Ausstellung beim Festival de l’Oiseau in Frankreich zu sehen, wo er den Grand Prix Award des Festivals erhielt. Letztes Jahr erschien als Ergebnis mehrerer Jahre Arbeit sein Buch "Wild Lights“ über Landschaft und die Natur Skandinaviens in der Dämmerung.


Theo Bosboom, NL (Naturfotograf)

Theo Bosboom

Theo Bosboom (1969) ist hauptberuflich Naturfotograf mit den Schwerpunkten Landschaft und Natur.  Er gilt als kreativer Fotograf mit einem guten Auge für Details und Bildgestaltung. Seit er 2003 mit der Naturfotografie begann, wurden seine Bilder bei fast allen wichtigen Naturfotografie-Wettbewerben ausgezeichnet, darunter BBC Wildlife Photographer of the Year, GDT Europäischer Naturfotograf des Jahres, Natures Best und Asferico. Seine Bilder werden in führenden Magazinen wie National Geographic (NL), Geo, Outdoor Photography, BBC Wildlife und vielen anderen veröffentlicht. Sein erstes Buch "Island pur" erschien 2012, das zweite, "Wildnisträume", folgte 2015, und beide wurden mit viel Zuspruch von der Presse und dem Publikum angenommen. Theo leitet regelmäßig Foto-Touren nach Island und Spanien.

www.theobosboom.nl



Cornelius Nelo, DE (Naturfotograf)

Cornelius Nelo
Juroren wollen meist jene Qualitäten in den ihnen zur Beurteilung vorgelegten Werken entdecken, die sie gerne auch an sich selbst bemerken möchten. Da ich mich hierin nicht von anderen Juroren unterscheide, möchte ich mich Ihnen, den konkurrierenden Wettbewerbsteilnehmern, kurz vorstellen und erläutern, was mich als Fotograf antreibt.

Mein Interesse an der Naturfotografie lässt sich auf ästhetische und intellektuelle Bedürfnisse zurückführen. Ich halte es für wichtig, zu einem tieferen Verständnis meiner Motive zu gelangen, handele es sich dabei nun um eine Art oder ein ganzes Ökosystem. Ein solches Verständnis dient der Findung eines passenden ästhetischen Ansatzes. Dementsprechend nenne ich keinen fotografischen Stil mein Eigen. Vielmehr setze ich mich mit meinen ganz persönlichen Grenzen der Wahrnehmung auseinander, Grenzen, die ich hinter mir lassen möchte, um meinen Motiven gerecht zu werden. Jedes neue Thema und jede neu beackerte Tierart verlangen einen angepassten Fotostil. Diesen Stil betrachte ich als dem Motiv und seiner Umgebung innewohnend. Entweder ich treffe ihn, oder ich fehle.

Solch hohen Zielen zum Trotz habe ich im Rahmen von Umweltreportagen auch Stile wild miteinander gemischt. Thematisiert man jedoch ein bestimmtes Lebewesen in seinem natürlichen Umfeld, so halte ich es für immens wichtig, auf eine Einheit von Ort und Licht zu achten, um so einen kohärenten Rahmen zu schaffen. Darüberhinaus hilft mir das Studium aller einschlägigen Veröffentlichungen zu einem gewählten Thema, wichtige Entscheidungen zu treffen. Während meiner Arbeit im Umfeld von Wildtieren gehe ich besonders behutsam vor, um die Tiere langsam an meine Gegenwart zu gewöhnen. So gelingt es mir desöfteren, den Tieren als vertrauenswürdiges, offen sichtbares und langsames Säugetier zu erscheinen. Diese Arbeitsweise funktioniert nicht bei allen Tieren: Sind sie selten oder scheu, oder handelt es sich um große Raubtiere, sollte man davon Abstand nehmen.

Geistige Nahrung schenkt mir die Tierfotografie, da sie mir sowohl die unmittelbaren Absichten individueller Tiere als auch die treibenden Kräfte hinter der Evolution von Verhaltensweisen verständlich machen kann. Besonders interessieren mich das natürliche und das Entwickelte Verhalten von Haustieren und deren Vorfahren, ein Feld, mit dem ich mich privat auch wissenschaftlich auseinandersetze. Die Hauptthemen meiner veröffentlichten Arbeiten sind bislang Kegelrobben und Alkenvögel.