• 01.12.2020 Aus den Regionalgruppen

    In stiller Trauer nehmen wir Abschied von Gerhard Schneider.

    Gerhard hat sich bis zu seinem Tod in der Regionalgruppe 5 Südwestfalen engagiert, deren Leitung er in den vergangenen neun Jahren inne hatte, zum Schluss gemeinsam mit seinem Sohn Marcel. Unser tiefes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.

    Gedanken an einen lieben Menschen.

    Als ich gefragt wurde, ob ich nicht jemanden wüsste, der den "Nachruf" über Gerhard Schneider schreiben könnte, sagte ich sofort zu. Jetzt sitze ich hier mit Tränen in den Augen und versuche ein paar Zeilen zu Papier zu bringen. Ich hätte nicht gedacht, das mir das emotional so schwer fallen würde.
    Was kann ich also schreiben?

    Etwa das er 1961 geboren ist, eine "verrückte" Jugend hatte, zweimal verheiratet war und vier Kinder hat, die Leitung der RG-Südwestfalen von mir übernommen hat... nein, bestimmt nicht!  

    Also nochmal von vorne:

    Ich weiß noch genau was ich dachte, als ich Gerhard Schneider vor vielen Jahren das erste Mal als Gast in "meiner" GDT-Regionalgruppe begrüßte: was ist das denn für einer?!
    Eigenwillige Erscheinung, alte Klamotten, nackte Füße in abgelatschten Sandalen, na das kann ja lustig werden. Was ich da noch nicht wissen konnte: das wurde es wirklich. Ich ging also das Projekt "Schneider" offen, aber mit einer gewissen Distanz an. Nicht ahnend, dass aus unserem ersten Bilderschauen und den Diskussionen in kurzer Zeit viel mehr werden würde. Was war passiert, wie hatte er das nur geschafft, ein Mensch der in vieler Hinsicht eigentlich so gar nicht zu mir passte.

    Es waren einfach die wirklich wichtigen Dinge im Leben, mit denen er mich gewonnen hatte. Er war ein Mensch mit Ecken und Kanten, hatte zu allen Dingen seine eigene, oft nicht einfach zu verstehende Meinung. Seine Ehrlichkeit und absolute Verlässlichkeit auf die man immer bauen konnte, waren das, was mich für die nächsten Jahre mit ihm verbinden sollte und mein Leben bereicherte.

    Viele gemeinsame Fotoreisen und andere "Unternehmungen" folgten in all den Jahren. Wie gerne denke ich an all die Abende, das Reden über Fotografie, aber auch über Gott und die Welt und die damit verbundenen vielen geleerten Flaschen guten Weines. Für schlechten Wein ist das Leben zu kurz, sagte er immer. Und wie recht er damit hatte.

    Sein fester Glaube an Gott, und daran, dass nach dem Tod ein neues Leben, in welcher Form auch immer auf ihn wartet, habe ich immer bewundert.
    Auch da waren wir nicht einer Meinung, obwohl ich hoffe, dass du es bist, lieber Gerhard, der diesmal Recht behält. Es wäre so schön, wenn wir uns, wo und wie auch immer, wiedersehen würden. Ich vermisse dich schon jetzt.

    Vielen Dank für all die Jahre!

    (von Kurt Nägele)